Rezension

Solider Thriller mit einigen Schwächen

Krähenmädchen - Erik Axl Sund

Krähenmädchen
von Erik Axl Sund

Bewertet mit 2 Sternen

In Stockholm wird die schlimm zugerichtete Leiche eines Jungen gefunden. Jeanette, die Kommissarin, über deren Privatleben man auch viel in diesem Buch erfährt, übernimmt die Ermittlungen. Kaum hat sie den Fall übernommen, werden weitere Leichen gefunden, aber eine echte Spur findet sie nicht, zumal sie von Kollegen und vor allem dem Staatsanwalt immer wieder Steine in den Weg geworfen bekommt. Volle Hoffnung setzt sie in die Psychologin Sofia, die sich nicht nur mit dem Thema sehr gut auskennt, sondern auch mit einem der Opfer beruflich in Kontakt stand...

Der Auftakt zur Trilogie des schwedischen Autorenduos hatte eine Menge Vorschusslorbeeren und an einigen Stellen auch erfüllt. Die Kapitel sind meist sehr kurz gehalten mit zahlreichen Personen- und Perspektivenwechseln, sowie Rückblenden. Diese scheinen zunächst sehr positiv, denn sie ermöglichen, das Buch mal leichter zur Seite zu legen, aber bei mir war das leider nicht der Fall. Las ich längere Abschnitte konnte ich mehr mit der Handlung anfangen. Scheibenweise zu Lesen erscheint mir bei dem Buch wenig sinnvoll - zumal wenn man dann an einer Stelle weiterliest, die wenig zur Geschichte beiträgt (die ellenlangen Beschreibungen vom Leben der Kommissarin). Der Lesefluss und somit das Lesevergnügen nahmen dadurch bei mir deutlich ab, sodass es mir manchmal recht schwer fiel das Buch wieder zur Hand zu nehmen. Das Buch ist echt schwere Kost und typisch schwedisch düster! Von Kindersoldaten, Misshandlungen, Pädophilie bis hin zu skrupellosen Morden ist wirklich alles dabei. Vieles wird knallhart beschrieben, anderes nur angedeutet, was, ob man will oder nicht, die Phantasie anregt. Das Buch ist in sich auch nicht geschlossen, nur manche Fragen werden am Ende geklärt. Band eins endet mit einem Cliffhanger, der eigentlich zum Weiterlesen um jeden Preis anregt (mich interessiert in Grundzügen auch, was geschehen wird), trotzdem werde ich Teil zwei nicht kaufen/lesen. Dazu kommen noch einige Längen und für mich teils unsympathische bzw. uninteressante Charaktere.

Unter dem Strich ist es trotzdem ein solider Thriller, sodass ich nicht vom Lesen allgemein abraten würde.