Rezension

Solider Überlebensroman

Nichts als überleben - S. A. Bodeen

Nichts als überleben
von S. A. Bodeen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt.
Robie stürzt mit einem Flugzeug über dem Pazifik ab. Max, der Co-Pilot, rettet sie in ein aufblasbares Rettungsfloß – dann stirbt er. Robie muss ihn über Bord werfen und treibt tagelang auf dem Meer. Allein. Gnadenlos den Naturgewalten ausgeliefert. Bis Max plötzlich wieder da ist. In ihrer Einsamkeit klammert sich Robie an ihn. Sie hat Angst. Hunger. Durst. Panik. Hoffnung? Nur ein Gedanke lässt sie nicht aufgeben: Sie will nichts als überleben ...

Charaktere.
Robie Mitchell lebt dort, wo andere Leute Urlaub machen - auf einer Insel im Pazifik vor Honolulu, ein Stück entfernt vom Festland und angewiesen auf ein Versorgungsflugzeug. Aber weil sie auf der Insel der einzige Teenager unter einem Haufen Erwachsener ist, verbringt sie die Zeit lieber bei ihrer Tante in Honolulu. Durch die frühzeitige Abreise ihrer Tante bleibt Robie allein in deren Haus, doch nach einem Überfall will sie nur noch nach Hause. Kurzfristig und ungeplant steigt sie in den nächstmöglichen Versorgungsflieger und begibt sich auf einen Höllentrip über dem Meer.

Anfangs benahm Robie sich wie ein typischer Teenager: Sie jammerte viel und gab sich die größte Mühe, genau das Gegenteil von dem zu tun, was ihre Eltern ihr sagen. Abgesehen davon blieb sie farblos, bis sie etwa in der Mitte des Buches anfing, eine gewisse charakterliche Stärke aufgrund der Umstände zu entwickeln. Trotzdem konnte Robie bis zum Ende des Buches keinen wirklichen Charakter entwickeln.
Der einzige Punkt ihrer Person, der mehrmals zum Tragen kam, war ihre Abneigung gegen Wasser, die der ganzen Geschichte einen zusätzlichen Aspekt der Spannung verleihen. Ich bin selbst kein allzu großer Fan von Wasser und konnte Robie da ganz gut verstehen, aber ihre Abneigung tendierte dann doch mehr Richtung Phobie und es wäre interessant gewesen, ob dahinter mehr steckte als das Wissen um Meeresströmungen und Tigerhaie.

Meinung.
Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, denn die Autorin hat eines meiner absoluten Lieblingsbücher geschrieben. Da wollte ich natürlich wissen, ob sie mich mit einem weiteren Buch überzeugen kann. 
Konnte sie zu 75%.
Denn es hat mir zu lange gedauert, bis ich mit der Geschichte warm geworden bin. Bis Robies blasser Teenagercharakter von dem Ansatz einer inneren Stärke abgelöst wurde, hat es seine Zeit gebraucht. Mir ist klar, das für eine vernünftige Charakterentwicklung eine schwache Anfangsperson vorhanden sein muss, aber mir war diese schwache Anfangsperson eben ein wenig zu lange da.
Dann nahm die Geschichte Fahrt auf und ich habe gelesen, gelesen, gelesen! Da war die Spannung, die ich erwartet habe und ich konnte das Lesen genießen. Abgesehen von einer Stelle - da sind mir einfach zu viele Tiere auf einmal gestorben.
Fazit: Ein gutes Stück Spannung und Charakterentwicklung, das sich aufgrund der Länge gut für Zwischendurch eignet.