Rezension

solides Debüt, dennoch noch ausbaufähig.....

Die Witwe - Fiona Barton

Die Witwe
von Fiona Barton

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung
Wieviel willst du wirklich wissen?
Als Bella Elliot 2006 aus dem Vorgarten ihrer Mutter verschwindet, ist ganz England in Aufruhr. Wie kann ein zwei Jahre altes Mädchen in einer beschaulichen Kleinstadt einfach verloren gehen? Detective Bob Sparkes ist ratlos. Aber dann kommt er dem Lieferkurier Glen Taylor auf die Spur. Dessen Frau Jean fällt aus allen Wolken – Glen war doch ihr Held! Auch wenn er in seinem Zimmerchen nächtelang vor dem Computer saß, um zu chatten. Seinen »kleinen Unsinn« zu machen.
Vier Jahre nach Bellas Verschwinden wird Glen von einem Bus erfasst und stirbt. Detective Bob Sparkes lässt der Fall nicht los. Er will endlich herausfinden, wo Bellas Leiche liegt. Aber Jean schweigt. Ist sie wirklich die untröstliche Witwe, für die sie alle halten?
Meinung
Momentan ist „Die Witwe“, mal Positiv mal nicht so gut und deshalb wollte ich mir meine eigene Meinung dazu bilden. Thriller liebe ich ja besonders und ich hoffte auf eine spannende und interessante Geschichte. Das Außergewöhnliche an diesem Werk war, das diesmal nicht der Täter, sondern seine Frau im Mittelpunkt stand. Daran musste ich mich erst mal gewöhnen.
In das Hörbuch fand ich eigentlich ganz schnell, die Stimmen der Sprecher waren angenehm und es machte mir auch nichts aus, das diese ständig wechselten. Es gestaltete sich von Anfang an eigentlich schon ganz spannend, war aber dennoch teils ziemlich verwirrend. Es wurde viel in der Zeit gesprungen, zwar hatte jeder Zeitabschnitt und Charaktere seinen eigenen Sprecher, dennoch fügte es sich meiner Meinung nach nicht ganz so geschmeidig aneinander.
Die Handlung selbst war gut, ich wurde in die Tiefen der menschlichen Psychologie geführt, was gar nicht so einfach war. Ich musste mich schon sehr auf das Hörbuch konzentrieren, um auch wirklich alles mitzubekommen. Ein kleines Mädchen wird aus dem Vorgarten entführt und keiner weiß, wo es ist. Lebt Bella überhaupt noch? Die Polizei geht allen Spuren nach, kommt aber nicht wirklich weiter. Dann gibt es endlich einen Verdächtigen, der muss aber zwecks Mangel an Beweisen wieder frei gelassen werden. Jahre später stirbt dieser Mann und seine Witwe verliert langsam die Nerven. Wusste sie, das ihr Mann dahinter steckte oder hatte sie selbst etwas damit zu tun? Viele Fragen, die gar nicht so einfach zu beantworten waren…..
Was mich an der ganzen Geschichte etwas genervt hat, war die Presse. Wie die Fliegen stürzten sie sich auf die Personen und schreckten vor nichts zurück. Teilweise war ich richtig genervt von ihnen. Auch die Charaktere selbst hätten meiner Meinung nach etwas besser sein können. Gut, real und authentisch erschienen sie schon, aber mir fehlte einfach das Sympathische. Die vermeintlichenTäter zu aufgesetzt, die Presse zu nervig, die Witwe sehr naiv und die Polizei manchmal etwa zu lasch. Aber gut, das war meine Meinung. Die Umgebungsbeschreibungen dagegen waren klasse. Ich konnte mir alles sehr gut bildlich vorstellen.
Das Ende war dann doch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Gut, ich hatte so meine Vorstellungen, aber es war irgendwie nicht rund genug für mich.
Auf jeden Fall kann ich sagen, dass wirklich niemand in die Psyche eines Menschen sehen kann und man nie weiß, was einer verbirgt oder wie er tickt.
Fazit
„Die Witwe“ ist das Debüt der Autorin, welches gut umgesetzt wurde. Einige Schwächen gab es, aber dennoch fühlte ich mich die meiste Zeit gut unterhalten. Es ist ein spannender Psychothriller, mit einem nicht ganz zu leichtem Hauptthema, was man erst mal verdauen muss. Die Charaktere waren gut, ich hätte mir aber noch mehr Informationen über sie gewünscht. Somit vergebe ich gute 3,5 von 5 Sternen.