Rezension

Sollte gelesen sein!

Die Einsamkeit der Primzahlen - Paolo Giordano

Die Einsamkeit der Primzahlen
von Paolo Giordano

Bewertet mit 5 Sternen

 

Die Einsamkeit der Primzahlen erzählt die Geschichte von Alice und Mattia, beide hatten in ihrer Kindheit mit einem Schicksal zu kämpfen der sie zu den Personen gemacht hat, die sie nun sind.

Die vorgefallenen Ereignisse sind allerdings nicht der zentrale Punkt dieser Geschichte, es geht hier mehr darum mit dem Trauma umgehen zu können und das Geschehene zu akzeptieren und natürlich geht es um Alice und Mattia als ein Paar, die den Weg zueinander suchen.

 

Geprägt von ihren Schicksalen werden die beiden in der Schule zu Außenseitern, während Alice gerne mit dazugehören würde isoliert sich Mattia völlig freiwillig.

Dennoch gelingt es Alice ihm näher zu kommen und zwischen ihnen entsteht eine ganz besondere Freundschaft und noch Jahre später herrscht zwischen ihnen eine unsichtbare Verbundenheit.

 

Der Titel ist äußerst interessant und hat mich sofort neugierig gemacht. Derweilen beschreibt es die Situation von Mattia und Alice sehr gut, denn beide scheinen genau das zu sein eine Primzahl. Laut Mattia sogar Zwillingsprimzahlen - was ihre Verbundheit erklärt.
Allerdings kann die Verbundenheit zur Zwillingsprimzahl noch so groß sein, eine Primzahl wird immer eine Primzahl bleiben und wird sich immer nur durch eins und sich selbst teilen können, genau das macht es für die beiden so unglaublich schwierig zueinander zu finden!

 

Wie bereits erwähnt finde ich den Titel einfach klasse, der war auch der Grund mir das Buch mal genauer anzusehen. Üblicherweise weckt mehr das Cover mein Interesse, aber dieses hier spricht mich mal so ganz und gar nicht an. Hätte das Buch also einen anderen Titel, wäre ich sicher dran vorbeigelaufen und hätte einen wundervollen Schatz verpasst.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, gerade weil einfach zwei total unterschiedliche und sehr interessante Charaktere aufeinander treffen. Besonders in Mattia steckt etwas ganz besonderes. 

Die Hauptcharaktere sind charakterlich gut gezeichnet, es kommen viele Eigenschaften ans Tageslicht, so dass man wirklich ein gutes Bild von ihnen bekommt. Besonders schön finde ich, dass man wirklich merkt wie sich die beiden mit den Jahren verändert und weiterentwickelt haben.

Was allerdings die Optik der Hauptprotagonisten und Nebenprotagonisten betrifft, so hat man dort doch relativ viel Freiraum und man kann sich ein individuelles Bild von ihnen machen. Das hat mich allerdings weniger gestört. Allein durch ihre Verhaltensweisen hatte ich eine genaue optische Vorstellung sämtlicher Charaktere.

 

Das Buch ist in mehreren Teilen aufgeteilt die alle in einem anderen Jahr spielen, zwischen den Teilen können auch mal 5 Jahre vergangen sein, aber es fällt nicht schwer ständig in die neuen Lebenssitautionen der beiden eintauchen zu müssen.

Der Schreibstil begeistert durch seine bildliche Sprache, die recht einfach gehalten ist, so dass es sich flüssig lesen lässt.

Ich persönlich fand den Schreibstil sehr schön und angenehm zu dem hatte er etwas berührendes an sich, doch ich kann einfach nicht genau beschreiben was das ist.

 

Das Buch lag schon länger auf meinem SUB und ich bin sehr froh, dass ich es endlich gelesen habe. Ein wahrer Schatz hatte sich da in meinem Bücherregal versteckt. Wer gerne Dramen liest sollte sich das Buch nicht entgehen lassen und wer immer auf der Suche ist nach einem ganz besonderem Buch sollte ebenso zuschlagen. Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!