Rezension

Sommernachtstraum

Sommernachtstraum - Tanya Lieske

Sommernachtstraum
von Tanya Lieske

Bewertet mit 3 Sternen

Cover:

Das Cover von Sommernachtstraum hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich sofort angesprochen. Die Farbgebung ist gelungen und hätte es mir nicht anders gewünscht! :-)

Eigene Inhaltsangabe:

Zum 725. Jubiläum der Schule, soll das Theaterstück Sommernachtstraum von Shakespeare aufgeführt werden. Die Klasse 9c wird es spielen unter der Leitung des engagierten Lehrers Ben Zimmermann. Kaum beginnen die Proben entsteht unter den Schülern ein ähnliches Chaos wie in ihrem Theaterstück...

Schreibstil & Aufbau des Buches:

Der Schreibstil der Autorin Tanya Lieske ließ sich mal flüssig und mal weniger flüssig lesen. Zu Anfang kam ich überhaupt nicht in die Geschichte rein und erst in der Mitte konnte ich der Geschichte gut und flüssig folgen. Zu Beginn des Buches findet man einen Rollenplan vor und auch das Buch ist in 5 Akte wie in dem Theaterstück unterteilt. Immer wieder findet man Fußnoten vor in denen das Geschehnis von Oberon oder Shakespeare kommentiert wird.

Protagonisten:

Einen Hauptprotagonisten gab es in diesem Buch nicht. Einige Schüler der 9c haben eine wichtigere Rolle gespielt als andere. Jedoch konnten auch diese mich nicht ganz erreichen, weil es erstens schon einige waren und zweitens sie auch nur oberflächlich beschrieben wurden. Sie sind für mich alle ziemlich farblos geblieben, obwohl der ein oder andere schon arge Probleme hatte. Hier gab es familiäre Probleme, Essstörungen, Mobbing, Liebeskummer & Co, aber so richtig packen konnte mich alles nicht. Der Lehrer Ben Zimmermann spielte auch eine wichtigere Rolle. War aber ähnlich farblos und in seinem Verhalten teilweise auch nicht nachvollziehbar. Meine aufrichtige Sympathie konnte auch er nicht erreichen.

Allgemeine Meinung:

Irgendwie hatte ich eine ganz andere Erwartung an das Buch und bin deshalb wohl etwas enttäuscht. Ich kenne Shakespeares Sommernachtstraum leider nicht und kam mir deshalb wie eine Außenstehende vor. Mir hat etwas das Verständnis bzw. das Hintergrundwissen gefehlt.

Weiterhin habe ich teilweise die Protagonisten durcheinander geworfen, weil es viele sind und diese nur oberflächlich beschrieben sind, so dass man sich einfach schwer merken konnte wer nun wer war. Lediglich bei 2 Schülern ist das der Autorin bei mir gelungen.

In dem Buch werden viele Probleme wie Essstörungen, Alkohol, Drogen, Mobbing, Unfruchtbarkeit und sogar Korruption angeschnitten, aber leider ebenfalls nur oberflächlich und nicht sonderlich tiefgründig. Mir war das ein wenig zu viel des Guten. Manche Dinge haben für mich einfach auch nicht in die Geschichte hinein gepasst und kamen mir wie Lückenfüller vor. Dabei war der Ansatz der Autorin wirklich toll und sie hätte mehr in diese Richtung weiter schreiben sollen. Definitiv ungenutztes Potenzial!

Das Ende war mir leider auch viel zu offen und schwammig.

Ich vergebe wohlwollend 3 Sterne!