Rezension

Sophies ungewöhnliche Adventszeit

Sophies ganz besondere Weihnachtszeit
von Ursula Häbich

Bewertet mit 4 Sternen

Schönes Adventskalenderbuch, das den wahren Sinn von Weihnachten wieder nach vorne rückt und Kindern (aber auch Erwachsenen) besondere Erlebnisse beschert

Cover und Gestaltung:

Das Foto mit dem Kind in Weihnachtsmütze und dem Geschenk ließ mich eher an Werbung im Versandkatalog denken als an einen Adventskalender. Zwar ist es schön und ansprechend, passt aber m. E. nicht ganz zum Inhalt. Besser hätte ich eine Zeichnung von Sophie gefunden, die zu den Illustrationen im Buch passt. Als Taschenbuch im DIN-A5-Format kann man es gut mitnehmen und eine Geschichte zwischendurch lesen. Zum Vorlesen für jüngere Kinder ist es dadurch nicht so praktisch.

Inhalt:

Sophie hat wie jedes Jahr jede Menge Wünsche zu Weihnachten. Weil diese nicht auf einmal erfüllbar sind, kommt sie auf die Idee, diese auf die Adventszeit zu verteilen als eine etwas andere Form eines Adventskalenders. Um ihren Eltern dies zu vermitteln, schreibt sie ihnen eine entsprechende Wunschliste. Darauf stehen neben Süßigkeiten auch größere Wünsche wie Kleider, Bücher oder gar Einrichtungsgegenstände für ihr Zimmer. Ihre Eltern sind leicht entsetzt über die etwas abgehobenen Wünsche ihrer Tochter. So kommen sie auf die Idee, Sophie einen Adventskalender zu gestalten, der zwar Überraschungen für Sophie bereit hält, aber anders als von ihr gedacht.

Mein Eindruck:

Die Idee, statt materieller Wunscherfüllung Erlebnisse zu gestalten, bei der der eigentliche Sinn von Weihnachten und Advent erfahrbar wird, finde ich hier toll umgesetzt. Sophie erhält jeden Tag einen Brief mit geheimen Botschaften, aus denen sich jeweils ein besonderer Tag für Sophie ergibt, ohne dass sie deren Verlauf von vorneherein vorhersehen könnte. Was mir gut gefällt, ist die authentische Gestaltung. Sophie reagiert zunächst wie jedes andere Kind: ist mal enttäuscht, kämpft mit den eigenen Unzulänglichkeiten und hat gegenüber anderen zuweilen Vorurteile. Dennoch lässt sie sich letztendlich auf das Wagnis des besonderen Adventskalenders ein. Als Erwachsener habe ich dieses Buch gerne gelesen, denn ein bisschen Sophie steckt in jedem von uns und auch ich musste über die ein oder andere Situation sowie meine Werte des öfteren nachdenken. Die Kapitel sind von der Länge sehr passend zum selber lesen für Vorschulkinder, bieten sich aber auch gut zum Vorlesen für jüngere Kinder an. Jedes Kapitel umfasst 3 bis max. 6 DIN-A5-Seiten, wovon immer eine Seite je Kapitel komplett farbig illustriert ist. Die Bilder haben mir gut gefallen, sie sind bunt und kindgerecht. Es gibt bei den Abbildungen lediglich eine kleine Unstimmigkeit: in einer Szene wird von einem pinken Strickschal geschrieben, es ist aber ein grüner abgebildet. Auch die Schriftgröße ist angenehm und der Text der Briefe oder von Sophies Tagebucheinträgen, in denen sie ihre Gedanken zu den Adventstagen festhält, sind optisch besonders hervorgehoben. Das lockert den Text zusätzlich auf.  

Im Vorwort des Buches regt die Autorin den Leser an, bei Gefallen von Sophies Aktionen, diese nachzumachen. Ich finde die Aktionen, die sich Sophies Eltern einfallen lassen sehr originell, jedoch die meisten in der Realität schwer umsetzbar, schon alleine, weil mir der große Bekanntenkreis fehlt bzw. ich zu meiner Gemeinde keinen so engen Bezug habe. Aber die Abenteuer mit Sophie mitzuerleben, war auch schon ein schönes Erlebnis!
Insgesamt ist dieses Buch eine andere Art von Adventskalender, der Kindern, aber auch Erwachsenen den Sinn des Weihnachtsfestes wieder näher bringt.

Fazit:

Schönes Adventskalenderbuch, das den wahren Sinn von Weihnachten wieder nach vorne rückt und Kindern (aber auch Erwachsenen) besondere Erlebnisse beschert