Rezension

Spanned

Schwesterherz - Kristina Ohlsson

Schwesterherz
von Kristina Ohlsson

Bewertet mit 4 Sternen

Die Unschuld einer Toten beweisen ...

Kurz zur Geschichte
Martin Benner, ist ein dunkelhäutiger Staatsanwalt, lebt in Schweden, hat eine Adoptivtochter, lässt bei der Frauenwelt nichts Anbrennen und hat anscheinend genug Geld, denn er muss nicht unbedingt jeden Fall annehmen. Als eines Abends Bobby Tell in sein Büro kommt und ihn um Hilfe bittet, will er ihn erst abweisen, doch dann ist seine Neugier geweckt, denn Bobbys Schwester Sara hat 5 Morde gestanden, die ihr aber eigentlich niemand zutraut. Martin soll ihre Unschuld beweisen, das pikante an der Sache, Sara hat Selbstmord begangen bevor die Gerichtsverhandlungen begonnen hatten. Wird Benner die Unschuld einer Toten beweisen können und vor allem, wer ist der wahre Mörder? 

Meine Meinung
Ich bin ja Fan der skandinavischen Krimi- und Thriller-Szene und deswegen wollte ich unbedingt die neue Mini-Reihe von Kristina Ohlsson lesen, zudem lag in einer Zeitung eine kleine Leseprobe, die mich sehr begeistert hatte. 
Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. 
Mit dem Hauptcharakter Martin Benner hat die Autorin einen Mann dargestellt mit vielen Facetten. Der eine harte Kindheit hatte, die auch immer wieder Erwähnung findet, der aber auf der anderen Seite auch ganz sanft, zart, liebevoll und weich ist. Das merkt man am besten an den Stellen, als es um seine Adoptivtochter Belle geht, die er nach dem Tod seiner Schwester und ihres Mannes, zu sich geholt hat. Und als Womanizer, lässt er auch nichts anbrennen. Hinzu kommt seine *On and Off-Freundin* Lucy, die auch gleichzeitig seine Geschäfts- und Büropartnerin ist und die sich viel bieten lässt, wo manch andere Frau schon längst weggelaufen wäre. Diese extremen Gegensätze machen diesen Protagonisten zum großen Teil aus. 
Den Fall an sich fand ich diesmal auch ungewöhnlich, nämlich kurz und knapp gesagt, das ein Anwalt die Unschuld einer Toten beweisen soll. Nur das war nicht alles, denn plötzlich befindet sich Martin mittendrin und nicht nur dabei. Es kommt soweit, das er selbst unter zweifachen Mordverdacht gerät und nun muss er seine Unschuld auch noch beweisen. Zudem geben sich einige Menschen nicht als die aus, die sie eigentlich sind und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, denn die Wortwahl und der Satzbau sind recht einfach und simpel gehalten.
Das einzige was mich etwas störte waren die kurzen eingeschobenen Kapitel in denen Martin mit dem Journalisten Ohlander ein Interview führt, nach dem ganzen Drama, und in diesem wird mir zuviel verraten, was man erst im nachhinein lesen wird. Das nahm manchmal etwas von der Spannung weg, aber ansonsten ein toller Thriller von Kristina Ohlsson.
Man sollte sich aber bewusst sein, das der Fall, in diesem 1. Band, als nicht abgeschlossen gilt, denn in *Bruderlüge* dem zweiten und somit letzten Band kommt erst die Auflösung zu Tage.