Rezension

Spannend

Der scharlachrote Buchstabe - Nathaniel Hawthorne

Der scharlachrote Buchstabe
von Nathaniel Hawthorne

Bewertet mit 4 Sternen

Esther Prynne wurde von ihrem Mann in die Neue Welt vorgeschickt, er selbst kommt auch nach 2 Jahren nicht in Boston an und gilt seitdem als verschollen.

Im Boston des 17.Jh. herrscht ein sehr strenger Puritanismus, das ganze Leben begeht man als Mensch, der seine Erbsünde büßen muss. Gute Taten, Frömmigkeit und Korrektheit können die Seele retten und heilen. Doch Esther Prynne bekam ein Kind, obwohl ihr Ehemann nie wieder aufgetaucht ist. Sie ist der Sünde des Ehebruchs verfallen und wird inhaftiert. Eigentlich soll sie die Todesstrafe erhalten, aber am Pranger erhält sie nur ein scharlachrotes Zeichen, ein A. Ihren Veführer verrät sie aber nicht und so wird sie des Ortes verwiesen. Fortan lebt sie mit ihrer Tochter Perle am Rande der Stadt, ganz allein und in Einsamkeit. Das Volk, das sehr abergläubisch ist und an Hexen, Feen, Kobolde etc. glaubt, verachtet sie und erzieht seine Kinder zur Furcht vor ihr.

Esther wirkt jedoch sehr emanzipiert für ihre Zeit. Sie bestreitet ihren Lebensunterhalt durch Näharbeit und schafft sich dadurch Freiheit. An ihrer Verurteilung und dem Benehmen des Volkes zeigt der Autor seine Kritik an der Starrsinnigkeit und Blindheit des damalien Puritanismus. Esther und ihre Tochter Perle entdecken das Böse und die Sündhaftigkeit in jedem Bürger. Und auch an ihrem eigenen Kinde, das eine Ausgeburt der Hölle sein soll, beginnt Esther zu zweifeln. Ist seine Lebhaftigkeit von dieser Welt?

Die Geistlichen wollen ihr Perle schließlich wegnehmen, damit sie religiös erzogen werden und somit gerettet werden kann. Und dann tritt noch ein seltsamer Arzt auf, der Jahre bei den Indianern gelebt hat und dort die Heilkunst erlernt hat. Das Ganze lässt sich wie ein Krimi lesen und nach und nach erfährt man als Leser, was es mit den ganzen seltsamen Personen in der Stadt auf sich hat. Stets schwankt die Geschichte zwischen Hoffnung und absoluter Aussichtslosigkeit. Bis zur letzten Szene bleibt alles offen...

 

Kommentare

Arietta kommentierte am 07. Januar 2015 um 13:46

Ich habe den Film gesehen und auch das Buch vor vielen Jahren gelesen, es war SUPER !

lesesafari kommentierte am 19. Januar 2015 um 12:23

Den Film würde ich auch gern noch gucken. Da gibt es aber anscheinend verschiedene Verfilmungen. Welche hast du denn gesehen?