Rezension

Spannend

Stirb leise, mein Engel - Andreas Götz

Stirb leise, mein Engel
von Andreas Götz

Bewertet mit 5 Sternen

Ein wirklich spannender Krimi !

Ich möchte hier nicht wie so viele den Klappentext abschreiben, sondern den Inhalt nur kurz umreißen und meinen Eindruck schildern.

Es geht um einen Teenager, der von diversen Suiziden bei gleichaltrigen Mädchen erfährt. Da er eines dieser Mädchen kannte und dabei war, sich in sie zu verlieben, geht er der Sache nach und erfährt bald, dass es im Leben der Mädchen einen geheimnisvollen Freund gab. Und dann sind alle anscheinend auch bei dem gleichen Psychotherapeuten in Behandlung gewesen....

Dieser Krimi zeigt viel vom Seelenleben eines Teenagers, Stress mit den Eltern, erstes Verlieben und die damit einhergehende Unsicherheit, das Gefühl von den Erwachsenen nicht verstanden zu werden, die Eltern scheinen nur zu nerven und einen nicht ernst zu nehmen, wollen alles wissen usw. Das hat m ich anfangs etwas gestört, da ich schon lange aus dem Alter raus bin und auch wenn ich mich daran erinnere fehlt mir der Bezug dazu. Für Jugendliche ist es aber super geschrieben und sie werden sich in vielem wiederfinden. Allerdings finde ich das Thema für Jugendliche etwas zu heftig.

Der Suizid unter Jugendlichen und seit einiger Zeit auch die Verabredung von gemeinsamen Suiziden via Internet ist leider ein sehr reales Thema. Die Haupttodesursache bei Jugendlichen ist leider der Suizid (und das noch vor Verkehrunfällen). Und auch, dass viele Kinder und Jugendliche oft sich selbst überlassen werden und keine Beachtung oder Anerkennung von ihren Eltern bekommen ist leider auch  nicht an den Haaren herbei gezogen. Egal, ob es Kinder aus reichem Haus sind, wo die Eltern mehr an eigener Karriere oder Image interessiert sind oder ärmere Familien, wo viel gearbeitet wird und die Eltern völlig erschöpft sind (oft bei Alleinerziehenden der Fall) oder ob es Eltern sind, die ihr Kind vor die Glotze oder den PC setzen und das Kind bei allem auf sich gestellt ist, die Zeiten, wo eine Großfamilie ein Kind erzieht sind vorbei. In der Psychiatrie tauchen zunehmend junge Erwachsenen auf, die einfach am Leben scheitern, weil sie nie gefordert oder gefördert wurden und deren Eltern sich nie wirklich für sie interessiert haben (sei es aus Zeitmangel, anderer Sorgen z.B. krankes Geschwisterkind, eigener Probleme z.B. Sucht oder aus Desinteresse oder Unfähigkeit. Die Zunahme dieser jungen Menschen ist schon auffällig, darum finde ich diesen Krimi nicht so weit hergeholt, wie manche vielleicht meinen.

Es fängt spannend an und geht in hohem Tempo weiter und es gibt immer neue Wendungen und Verdächtige. Alles in allem also ein  richtig spannendes Buch, dass man kaum weglegen kann. Daher volle Punktzahl !

Ich habe es in mein Tauschregal gestellt. Da ich es im Rahmen einer Spendenaktion für Flüchtlinge bekommen habe, hat es vorne ein Autogramm des Autors drin.

Kommentare

Nelebooks kommentierte am 28. November 2016 um 09:35

Ich habe das Buch noch auf dem SuB, aber deine Rezension macht Lust darauf, es doch recht bald zu lesen.