Rezension

Spannend

Feuertanz - Tamina Berger

Feuertanz
von Tamina Berger

Bewertet mit 5 Sternen

Auf dem Friedhof begegnet Sarah einem verletzen Jungen, der sich nicht erinnern kann, wie er heißt. Allerdings wirkt er gehetzt und will keinesfalls ins Krankenhaus.

Da er auf Sarah einen verlassenen Eindruck macht, bietet sie ihm einen Platz zum Übernachten in einem alten, derzeit ungenutzten Gewächshaus ihres Vaters an. Sie versorgt ihn mit Lebensmitteln und versorgt seine Verletzungen.

Sarah selbst lebt nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater allein. Ihre große Schwester hat eine eigene Wohnung und eine Dogge sowie einen Kater, alle drei werden in dem Thriller noch eine bedeutende Rolle spielen.

Sarah freundet sich gerade mit Conny an, die neu in ihre Klasse gekommen ist.  In diesem Moment  überschlagen sich die Ereignisse für Sarah. Doch sie ist gefestigt und trifft Entscheidungen, zu denen sie dann auch steht, obwohl sie häufig von Zweifeln geplagt wird.

Der Junge ohne Namen erlebt immer wieder Flashbacks und zeichnet dann Orte, Menschen oder Ereignisse, die die beiden im Laufe der Zeit dazu bringen, immer mehr Informationen über seine Vergangenheit herauszufinden. Gleichzeitig zeigt sich, dass der Junge wohl Recht hat, wenn er sich vor Verfolgern fürchtet.

Mehr möchte ich zum Inhalt an dieser Stelle nicht verraten, um Spoiler zu vermeiden.

Allerdings bleibt die Frage, ob Sarah sich mit dem “Guten” oder doch mit dem “Bösen” eingelassen hat, bis zum Ende relevant. Die Geschichte nimmt immer mehr an Fahrt auf, je länger sie voranschreitet. Erzählt wird in zwei Perspektiven, der von Sarah als Ich-Erzählerin in der Vergangenheit und der des Jungen, als Personaler Erzähler in der Gegenwart. Dabei sind die Perspektiven so gegeneinander geschnitten, dass sie die Spannung steigern, da die Informationen so verteilt werden, dass die Leserinnen immer einen kleinen Wissensvorsprung vor den Protagonisten haben.

Sprachlich liest sich der Thriller flüssig. Dialoge und innere Monologe prägen die Geschichte. Der Titel erklärt sich erst ganz zum Ende, ist dann aber schlüssig und feinsinnig. Das Titelbild hingegen verweist nur auf einem Aspekt der Geschichte, ist grafisch aber sehr ansprechend gestaltet.

Da das Buch zwar spannend, aber weder blutrünstig noch alptraumhaft ist, ist es eine echte Leseempfehlung für Mädchen ab 12, die spannende Abenteuer mit starken Mädchen lieben, die selbst nicht wissen, wo ihre Stärken liegen.

Als Amuse Gueule gibt es noch ein paar Zitate aus dem “Kleinen Prinzen”, Sarahs Lieblingsbuch, das ihr gelegentlich bei Entscheidungen hilft.