Rezension

Spannend… aber am Ende bleiben zu viele Fragen offen

ZERO - Sie wissen, was du tust - Marc Elsberg

ZERO - Sie wissen, was du tust
von Marc Elsberg

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Die wenig technikaffine Kriminaljournalistin Cynthia wird von ihrem Chefredakteur auf eine Recherche über die Online-Aktivisten-Gruppe Zero angesetzt. Zero prangert u.a. die Überwachung und Manipulation über die neuen Medien und Techniken durch Regierungen und Firmen an.

Zu welcher Gefahr die neuen Techniken werden können, erfährt Cynthia bald durch ein tragisches Ereignis im engsten Bekanntenkreis: Adam, ein Freund von Cynthias Tochter Viola, kommt bei der Verfolgung eines gesuchten Verbrechers ums Leben. Aufmerksam geworden war der Jugendliche auf den Gesuchten durch eine Datenbrille, die Adam zu diesem Zeitpunkt trug.

Cynthia überrascht, dass der bis vor kurzem noch so zurückhaltende Adam auf einmal so draufgängerisch gehandelt hat. Auch ihre Tochter hat sich in den letzten Monaten sehr verändert. Cynthia erfährt, dass Violas ganze Clique „Freemee“ nutzt und diese Internet-Plattform die Verhaltensänderungen angestoßen hat.

Auf Freemee sammelt der Nutzer seine Daten und verkauft sie. Darüber hinaus bietet die Plattform aber auch sogenannte Act-Aps, die dem Nutzer Hilfestellungen und Anleitungen bei der Bewältigung von Alltag und Konflikten geben.

Sind diese Aps für die radikalen Verhaltensänderungen der Jugendlichen verantwortlich? Hat „Freemee“ Adams Tod mitverschuldet? Bei ihren Recherchen stößt Cynthia auf Verwicklungen und Hintergründe, die nicht nur sie in Gefahr bringen…

Leseeindruck:

Der Roman entwickelt sehr schnell Dynamik und hält die Spannung bis zum Schluss. Ich war allerdings ganz froh, dass ich mich vor der Lektüre bereits ausführlicher mit dem Thema Überwachung durch Regierungen, aber auch Ausspähung durch Firmen beschäftigt hatte und deshalb die auftauchenden Fachbegriffe kannte. Am Ende des Romans gibt es zwar ein Glossar, so dass auch Leser, die die Begriffe nicht kennen, der Handlung folgen können. Doch unterbricht solch ein Nachschlagen immer auf unangenehme Weise den Lesefluss, finde ich.

 Die Charaktere und die Handlung sind gut nachvollziehbar und glaubwürdig. Allerdings endet der Roman an einem Punkt, wo viele kleinere und größere Fragen noch offenbleiben – für meinen Geschmack zu viele.

Leseempfehlung:

Für Fans von Thriller-Handlungen mit Bezug zu aktuellen Gesellschaftsthemen