Rezension

Spannend, aber arg konstruiert

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit - Gilly MacMillan

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
von Gilly Macmillan

Bewertet mit 4 Sternen

~Der Thriller ist von kurzen Kapiteln geprägt, wobei diese aus Blickwinkel von wechselnden Figuren geschildert sind. In der Handlung wird rückwärts und vorwärts gesprungen. Das kann manchmal irritierend sein, da sich diese Handlungsstränge stilistisch nicht voneinander unterscheiden. Trotzdem liegt natürlich im Wechsel der Zeiten ein Reiz, da man als Leser so in den Rückblenden erst allmählich frühere Details erfährt. Durch diese Form kommt man mit dem Lesen schnell voran. Außerdem sind die Erzählperspektiven komplett verschieden gehalten, so sind die Kapitel mit Zoe als Betroffene ganz anders zu lesen als die ihrer Tante Tessa oder die viel neutralere Stimme ihres Strafverteidigers Sam.
Sam war eine meiner Lieblingsstimmen, leider kommt sein Part etwas kurz.
 
Ein Schlüssel zum Rätsel von Marias Tod wird ein Drehbuch, das zwischen die Kapitel geschaltet ist. Das ist aber nicht gut genug geschrieben, um wirklich zu funktionieren.

Für meinen Geschmack hätten die Charaktere der Figuren schärfer geschnitten sein können. Manche bleiben profillos oder entwickeln ihr Potenzial nicht vollständig. Teile der Handlung sind mir zu arg konstruiert. Der Roman bleibt daher leicht hinter den Erwartungen zurück, aber schlecht geschrieben ist er nicht. Insbesondere der Ton und die Stimmung von Zoe ist von großer Glaubwürdigkeit. Ich war am Schluß ganz zufrieden mit dem Buch!