Rezension

Spannend, aber auch voller Klischees

The Lying Game - Sara Shepard

The Lying Game
von Sara Shepard

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt 
Als Emma Paxton ein Video sieht, in dem ein Mädchen, das ihr aufs Haar gleicht, beinahe zu Tode gewürgt wird, erfährt sie etwas Unglaubliches: Sie hat eine Zwillingsschwester, von der sie bisher nichts wusste. Voller Freude verabredet sie sich mit Sutton, nur um in deren Heimatstadt eine schreckliche Botschaft zu erhalten: Sutton ist tot und Emma muss ihr Leben übernehmen, wenn sie nicht ebenfalls sterben will. 

Meinung 
Die Idee dieser Jugendthriller-Reihe von Sara Shepard basiert, ähnlich wie ihre erste Erfolgsreihe „Pretty Little Liars“, auf vielen Geheimnissen, Intrigen und Erpressung. Als Leser*in wird man über Vieles zunächst im Unklaren gelassen und rätselt und fiebert mit Emma mit, was auch der Grund ist, dass ich die Reihe trotz einiger Schwächen weiterverfolgen möchte.
Spannend ist auch, dass man die Figur der Sutton, die bereits zu Beginn des Buches tot ist, jedoch als eine Art Geist Emmas Erlebnisse mitverfolgt, erst nach und nach kennenlernt, während Emma sich in ihr Leben einfindet. Man merkt, dass die Tote ihre Geheimnisse hatte, und je mehr davon man erfährt, desto mehr Gründe kann man sich vorstellen, aus denen sie ermordet worden sein könnte, und desto mehr Verdächtige gibt es.
Der Stil des Romans ist der eines typischen, leicht zu lesenden Jugendbuches, weshalb man ihn gut an einem Tag verschlingen kann. Dabei hilft auch, dass er neben der Thrillerhandlung auch die üblichen Jugendbuchhandlungselemente (Freundschaft, erste Liebe, ...) enthält, welche aber nicht sonderlich aufregend sind.
Ähnlich wie bei „Pretty Little Liars“ funktioniert die Handlung von „The Lying Game“ jedoch nur, weil einige der Elemente doch sehr gezwungen wirken. Beispielsweise wäre alles schnell vorbei, wenn Emma in einer anderen Stadt zu einer Behörde gegangen wäre oder ihre letzte Pflegemutter gebeten hätte, vorbeizukommen und zu bestätigen, dass sie Emma und nicht Sutton ist (ggf. mit entsprechenden Akten, denn sie muss ja irgendwo im System sein). Auch die Grundidee von Zwillingsschwestern, die früh von einander getrennt wurden und nie von einander wussten, ist doch etwas sehr ausgelutscht und an den Haaren herbeigezogen.
Auch arbeitet die Reihe mit extrem vielen Highschoolklischees wie z.B. der Clique aus reichen Zicken, der rivalisierenden Schulzicke, dem geheimnisvollen Außenseiter, etc., die langsam alle etwas langweilig geworden sind.

Fazit 
Sara Shepard beweist mit dem ersten Band der „The Lying Game“-Reihe, dass sie weiß, wie man Spannung aufbaut und Leser*innen gekonnt in die Irre führt und im Dunkeln lässt. Leider langweilt die Geschichte auf der anderen Seite jedoch auch durch viele Klischees und Elemente, die etwas zu gezwungen wirken.