Rezension

Spannend, authentisches und fesselndes Lesevergnügen

Blut und Seide - Marita Spang

Blut und Seide
von Marita Spang

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: Die Kauzenburg bei Bad Kreuznach um 1260: Simon wächst als Ziehsohn des Grafen Johann von Sponheim auf, sehr zum Missfallen von dessen jüngerem Bruder Heinrich, der um Johanns Gunst und damit um sein Erbe fürchtet. Die Situation eskaliert, als Simon sich in Heinrichs Verlobte verliebt, die seine Gefühle erwidert. Diesmal kann ihm auch Johann nicht helfen, denn er hat die Verlobung seines Bruders selbst arrangiert. Erst viele Jahre später wird Simon die Chance erhalten, erneut um sein Glück zu kämpfen, als sich die Brüder Johann und Heinrich als Feinde auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen.

 

Simon von Sponheim, der Protagonist des Romans verliert bei einem Überfall seine Eltern und wird als einziger Überlebende zu seinem Onkel Johann von Sponheim gebracht, der ihn bei sich aufnimmt und ihn wie sein eigenes Kind aufzieht, da er selbst keine Kinder hat. Johanns jüngerer Bruder Heinrich, der ebenfalls auf der Burg lebt, lässt keine Möglichkeit verstreichen, um Simon zu schikanieren. Johann ist enttäuscht darüber, dass sich Heinrich nicht so entwickelt, wie er das gerne hätte, ist seinem jüngeren Bruder  doch nachsichtig und glaubt an den guten Kern.  Beide werden auf der Burg des Grafen von Katzenelnbogen zum Ritter ausgebildet, Heinrich ist schon von Kind an mit Christina  von Katzenelnbogen verlobt, der einzigen Tochter des Grafen. Christina fühlt sich jedoch eher zu Simon hingezogen, denn zu Heinrich und das sorgt für weiteres Spannungspotential zwischen Simon und Heinrich…

Die Geschichte des Mittelalters ist eine Geschichte, die von ewigen Machtkämpfen, Fehden und Kriegen geprägt ist, in der Hauptsache ging des den Herrschern um Machterweiterung und Gebietsansprüche, die oftmals auf dem Rücken der armen Landbevölkerung ausgetragen wurden und deren Not und Elend billigend in Kauf genommen wurde. Die Autorin verbindet fiktive Personen und authentische Personen gekonnt miteinander, ebenso wie die geschichtlichen Entwicklungen der damaligen Zeit, auch die Sprache des Romans ist der Zeit angepasst und wird in einem Glossar im Anhang erläutert.

Der Roman ist spannend geschrieben und fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite, die handelnden Personen wirken auf den Leser authentisch, die im Roman vorkommenden Kriegshandlungen sind in meinen Augen sehr wirklichkeitsgetreu beschrieben und lassen den Leser auch manchmal schaudern, ob der Grausamkeiten, die Menschen verüben. Vielfach wird das Mittelalter romantisch beschrieben und die Ritter als edelmütig und charakterstark, Marita Spang beschreibt die Ritter wirklichkeitsgetreu, denn  Ideal und Wirklichkeit klafften häufig weit auseinander, da die Ritter ihre persönlichen Ziele wie das Streben nach Macht und Vermehrung ihrer Besitztümer häufig mit ausgesprochener Härte verfolgten.

Ein spannender historischer Roman, der den Leser einlädt, sich in die Geschichte fallenzulassen.