Rezension

Spannend bis zum Ende

Das Wüten der Stille - Iris Grädler

Das Wüten der Stille
von Iris Grädler

Bewertet mit 3 Sternen

Herbst an der Küste Cornwalls: Die Bewohner des kleinen Küstenortes Cambrenne haben mit den ersten Stürmen zu tun und nicht nur das: Ein 16jähriges Mädchen aus dem Ort wird vermisst. Der zuständige Inspector DI Brown bekommt alle Hände voll zu tun, um die Umstände des Verschwindens zu rekonstruieren. Schnell ergeben sich Parallelen zu einem zurückliegenden, ungeklärten Fall. Brown trifft bei seinen Ermittlungen auf ignorante Verwandte, Freunde und Nachbarn des verschwundenen Mädchens. Lange ist nicht klar, ob es überhaupt einen Fall gibt oder ob sich die Heranwachsende lediglich für eine paar Tage eine Auszeit nimmt. Für Brown allerdings werden die Konturen der beiden Fälle immer deutlicher. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und Inspector Brown steht vor der Lösung des Falls.
Das Wüten der Stille hält vom Anfang bis zum etwas überraschenden Ende die Spannung. Neben Kriminalistischem geht es im dritten Fall von DI Brown auch um menschliche Abgründe. Wozu die Vernachlässigung von Kindern sowie unerfüllte Sehnsüchte führen können, wird hier geschickt dargestellt. Dem Leser wird ein Reigen an Verdächtigen vorgeführt und allzu leichtfertig macht man sich ein Bild über den möglichen Täter. Das Ende hat mich vom Tempo her etwas überfordert, hat aber auch zum Nachdenken über die eigenen Vorurteile angeregt. Dieser Aspekt und nicht zuletzt die Beschreibungen Cornwalls als sagenumwobene Landschaft lassen mich das Buch Krimiliebhabern empfehlen.