Rezension

spannend bis zum Schluß - ein fulminanter Roman

Der Jahrhundertsturm - Richard Dübell

Der Jahrhundertsturm
von Richard Dübell

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: 840: Der Jahrhundertsturm beginnt. Alvin von Briest ist ein echter Preuße. Er fühlt sich den alten Traditionen seines Heimatlandes verpflichtet, auch wenn es ihm nicht immer leicht fällt. Auf Rat seines Freundes Otto von Bismarck entscheidet er sich sogar für eine Militärlaufbahn. Ganz anders sein Freund Paul Baermann. Paul stammt aus dem Münchner Bürgertum und ist ein Mann des Fortschritts. Seine einzige Liebe gilt der Eisenbahn. Bis er in Paris Louise Ferrand kennenlernt, die ihn mit ihrer Schönheit verzaubert. Doch Louise ist schon einem anderen versprochen - seinem besten Freund. Sie heiratet Alvin von Briest, der sie vor Hunger und Tod gerettet hat. Ihr Herz aber gehört Paul. Während in Berlin Barrikaden gebaut werden, die Industrialisierung ihren Lauf nimmt und sich Deutschland schließlich unter Bismarck eint, müssen Alvin, Paul und Louise in einem Jahrhundert der Gegensätze ihren Weg finden. Berlin, Paris, München: die große historische Saga zur Bismarckzeit !

 

Was für ein Roman, fesselnd, spannend und dabei flüssig und leicht lesbar, ein wirklich außerordentlicher Roman.

In dem Roman einen sich zum Ende sich zwei unterschiedliche Handlungsstränge mit Alvin von Briest und seinem Freund Otto von Bismarck sowie Paul Baermann. Der Leser wird mitgenommen auf die Entwicklungsreise des Otto von Bismarck, erst Junker, dann die ersten Karriereschritte, der immer größere folgen, bis hin zum Kanzler und der Geburtsstunde des Deutschen Reiches. Anschaulich und sehr facettenreich schildert  Richard Dübell  auch die weithin eher unbekannten aber dennoch bedeutsamen geschichtlichen Ereignisse aus dieser Zeit. Der Protagonist des zweiten Handelsstranges ist Paul Baermann aus München, technikbegeistert und neugierig, der nach einem Missgeschick über Umwege sein berufliches Ziel erreicht und über die bahnbrechenden technischen Erfindungen dieser Zeit. Gleichzeitig erfährt der Leser viel über die unterschiedlichen Ziele der Nutzbarmachung der neuen Errungenschaften.

Zwischen Alvin und Paul steht Louise, die beiden Männern ihr Herz geschenkt hat und die als Französin in Deutschland versucht, sich zu engagieren, die Widerstände, mit denen sie zu kämpfen hat, die Ablehnung, die sie erfährt  um dann doch an ihr Ziel zu gelangen, als Delegierte des Deutschen Roten Kreuzes sich um Kriegsverwunderte zu kümmern.

Sehr anschaulich und sehr spannend  schildert der Autor die  bösartigen Umtriebe der Schwester von Paul, Lily Baermann, die als Geliebte Ottos von Bismarcks abserviert wird und sich daraufhin mit Louises Ex-Liebhaber, einem kriminellen Franzosen zusammentut um ihre Rachepläne an Otto von Bismarck zu schmieden und umzusetzen.

In einem ausführlichen Nachwort erklärt Paul Düwell sehr gut die Hintergründe zu geschichtlichen Fakten und bedeutenden geschichtlichen Ereignissen. Ergänzt wird der Roman abschließend durch Karten im Einband über die historischen Orte.