Rezension

spannend bis zum Schluß, toller historischer Roman

Weit hinterm Horizont - Tara Haigh

Weit hinterm Horizont
von Tara Haigh

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext: Bremerhaven, 1891: Die junge Kaufmannstochter Clara Elkart träumt seit jeher davon, eines Tages die Zuckerrohrplantage ihres Onkels auf Hawaii zu besuchen. Doch ihr Vater hat andere Pläne. Als er sie mit einem preußischen Offizier verheiraten will, flieht Clara aus ihrem Elternhaus und nimmt die strapaziöse Reise nach Hawaii auf sich. Bei ihrer Ankunft in Honolulu erfährt sie jedoch, dass ihr Onkel vor Kurzem gestorben und sie seine Alleinerbin ist. Mithilfe des faszinierenden Hawaiianers Komo gelingt es ihr, die Plantage zu neuer Blüte zu führen. Doch das Inselkönigreich droht an politischen Konflikten zu zerbrechen, und bald schon gerät Clara zwischen die Fronten eines lange schwelenden Konflikts, der sie alles kosten könnte, was sie sich am anderen Ende der Welt aufgebaut hat…

Tara Haigh schreibt als Tessa Hennig erfolgreiche Komödien und ich war gespannt auf einen historischen Roman unter dem Pseudonym Tara Haigh, der auf Hawaii spielt und wurde nicht enttäuscht.

Clara, die Protagonistin des Romans, lässt sich mit dem Verlassen ihrer Heimat und ihres Vaters in Bremerhaven auf ein Abenteuer ein, nachdem der preußische Offizier, mit dem sie verheiratet werden soll, sie noch vor der Ehe brutal vergewaltigt. Sie flieht auf einem Frachtdampfer nach Hawaii, zu ihrem Onkel, mit dem sie seit Jahren engen Briefkontakt pflegt, doch der wird kurz vor ihrer Ankunft auf Hawaii erschossen. Mithilfe von Komo, einem Hawaiianer, versucht sie die Plantage zu retten, aber die politisch und menschlich schwelenden Konflikte legen ihnen nicht nur Steine in den Weg, es kommt noch schlimmer….

Der Schreibstil ist flüssig und die Beschreibungen sehr farbenfroh, so dass der Leser schnell vom Fernweh gepackt wird und sich von der Geschichte fesseln lässt. Die Beschreibungen der Landschaft sind einmalig, die Charaktere facettenreich und gelungen, wirken authentisch und die fesselnde Handlung zieht den Leser in ihren Bann.

Clara, zu Beginn der Reise noch ein wenig zurückhaltend, entpuppt sich als eine starke Frau, die nicht bereit ist, sich niederringen zu lassen, die ihren Weg trotz massiver Hemmnisse geht und an den Herausforderungen wächst. Sie ist empathisch und setzt sich für Menschen ein, die ihr nahe stehen. Komo, der Hawaiianer an ihrer Seite, ist ein Mann, der in sich ruht, eine sehr gute Schulbildung genossen hat, bereit sich, sich mit fremden Kulturen auseinanderzusetzten und beide Kulturen zu vereinen.

Historisches Wissen über Hawaii ist sehr gut eingebunden und am Ende des Romans bleiben dann noch so einige Fragen offen, die der hoffentlich folgende Fortsetzungsroman lösen wird.

Liebhaber  historischer Romane kommen mit diesem Roman auf ihre Kosten. Ein emotionaler fesselnder und zu gleich spannender Roman.