Rezension

Spannend bis zur letzten Seite

Mr. Mercedes
von Stephen King

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt / Klappentext:

Eine wirtschaftlich geplagte Großstadt im Mittleren Westen der USA. In den frühen Morgenstunden haben sich auf dem Parkplatz vor der Stadthalle Hunderte verzweifelte Arbeitsuchende eingefunden. Jeder will der Erste sein, wenn die Jobbörse ihre Tore öffnet. Im Morgendunst blendet ein Autofahrer auf. Ohne Vorwarnung pflügt er mit einem gestohlenen Mercedes durch die wartende Menge, setzt zurück und nimmt erneut Anlauf. Es gibt viele Tote und Verletzte. Der Mörder entkommt. Noch Monate später quält den inzwischen pensionierten Detective Bill Hodges, dass er den Fall des Mercedes-Killers nicht aufklären konnte. Auf einmal bekommt er Post von jemand, der sich selbst der Tat bezichtigt und ein noch diabolischeres Verbrechen ankündigt. Hodges erwacht aus seiner Rentnerlethargie. Im Verein mit ein paar merkwürdigen Verbündeten setzt er alles daran, den geisteskranken Killer zu stoppen. Aber der ist seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus.

 

Meine Meinung:

Dies ist mal ein Stephen-King-Buch, was ganz ohne Horror und Übersinnliches auskommt. Ja, der Meisters seines Fachs kann auch Thriller! Ein sehr spannendes Buch, bei dem ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Also einer dieser "Pageturner" (wie es Neudeutsch so schön heißt), den man gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Man erfährt recht früh, wer der Täter ist, aber das ist in diesem Fall auch gut so, denn dieser wird im Laufe der Handlung hervorragend charakterisiert. Seine Vergangenheit mit schrecklichen Erlebnissen in der Kindheit sowie sein verstörtes Verhältnis zu seiner Mutter lassen ihn zu einem sehr kranken und gestörten Menschen werden. Trotz alledem konnte ich kein Verständnis für ihn aufbringen, denn seine Phantasien und Taten sind einfach zu grausam. (Habe mich dann auch einige Male gefragt, wie viele solcher verstörten, kranken Menschen wohl wie tickende Zeitbomben durch die Welt laufen..)

Bill Hodges, der pensionierte Cop, ermittelt hier auf eigene Faust, ohne seine Polizeikollegen zu informieren. Das ist doch mal was anderes, da hier nicht der typische Polizeiapparat am Werk ist. Zum Ende hin fand ich es dennoch manchmal ein wenig unrealistisch, denn dass ein ehemaliger Cop mit jahrzehntelanger Erfahrung so eigenmächtig und teilweise unvernünftig handelt, konnte mich nicht ganz überzeugen (weshalb ich bei der Bewertung ein halbes Sternchen abgezogen habe).

King schafft es mal wieder, den Personen Leben einzuhauchen, sie sind überzeugend und gut charakterisiert. Die Handlung ist durchgehend äußerst spannend, ich konnte keine unnötigen Längen feststellen, so daß es mir beim Lesen keine Minute langweilig wurde.

Wie ich irgendwo las, soll dies der Auftakt einer Trilogie sein. Das würde mich sehr freuen, die weiteren Bücher dazu würde ich dann auf jeden Fall auch lesen. Mir hat dieses Buch auch wieder richtig Lust auf weitere Thriller gemacht, die ich in letzter Zeit nicht mehr so oft gelesen habe.

Von mir also eine absolute Leseempfehlung!