Rezension

Spannend, brutal

Endgame: Die Auserwählten
von James Frey

Bewertet mit 3.5 Sternen

ENDGAME – das Buch, das neue Maßstäbe setzt im Bereich der Multimedialität – ein weltweites, crossmediales Rätselraten mit Preisgewinn.

Soweit zur Erwartung an das Buch, dass in seiner Aufmachung mit dem goldenen Umschlag und dem Reliefdruck, den zwei verschiedenfarbigen Lesebändchen und den vielen geheimnisvollen Rätselbildern im Buch der Erwartung sicherlich gerecht wird.

Der Anfang hat mich ein bisschen an „Die Tribute von Panem“ erinnert, so geht es hier um insgesamt 12 Spieler/-innen aus aller Welt, die jeweils ihr Geschlecht vertreten und zu retten versuchen und von Geburt an dazu trainiert wurden, bei Endgame teilzunehmen, sobald ein Startzeichen gegeben wird – was bislang auf sich warten ließ. Sie alle haben ein Alter zwischen 13 und 20 Jahren und ein Ziel vor Augen: Endgame zu gewinnen.

Doch dann geht es los und die Geschichte mit den kurzen Kapiteln verschafft dem Leser einen guten Einblick in die verschiedenen Charaktere und Gaben der Spieler und Spielerinnen, trainiert, um zu töten und zu überleben. Dies ist der erste Teil einer Trilogie, daher ist man mitten in der Geschichte, wenn es zu Ende geht und die ersten Spieler sind tot.

Es geht ziemlich brutal zur Sache, Freundschaften werden aufgebaut sowie auch Zweckgemeinschaften; es ist eine Dystopie, dessen Schreibstil flott ist und die kurzen Kapitel und die angenehm große Schrift lassen die Seiten schnell fliegen – doch für Leser, die das gedruckte Buch gerne abends im Bett lesen wollen, sind die ganzen Zusatzangebote im Internet absolut uninteressant, sollte man noch das Laptop ins Bett nehmen? Dafür hätte man die Informationen vielleicht besser aufbereitet an den Anfang stellen sollen, um den Leser gleich mit einzubinden. Allerdings kommen auch immer wieder Szenen vor, bei denen man als Leser zum Nachdenken angeregt wird, ob man einfach nur das Spektakel sucht und als Voyeur von oben die Kämpfe und Intrigen beobachtet.

Ob dieses Buch das Lesen neu erfunden hat, kann ich nicht sagen – aber es ist auch ohne multimediale Verknüpfung eine spannende, zum Teil recht brutale Unterhaltung, die 3,5 Sterne erhält.