Rezension

Spannend, düster und geheimnisvoll - absolute Leseempfehlung

Ein Käfig aus Rache und Blut - Laura Labas

Ein Käfig aus Rache und Blut
von Laura Labas

Bewertet mit 5 Sternen

„Ein Käfig aus Rache und Blut“ von Laura Labas war mir dank des wundervollen Covers schon häufiger ins Auge gefallen. Doch ähnlich wie bei Vampirgeschichten ist der Markt mittlerweile auch bei Büchern rund um Dämonen recht gesättigt. Daher war ich vor dem Lesen skeptisch, ob die Geschichte mich trotzdem gut abholen und begeistern kann. Einmal richtig in der Geschichte angekommen, konnte ich dann tatsächlich nicht mehr aufhören zu lesen und war überrascht, wie sehr mich das Buch letztendlich überzeugen konnte.

Nachdem sich das Tor zu einer anderen Dimension geöffnet hat, wird die Erde nun von Dämonen bevölkert. Die Menschheit wurde unterworfen und viele leben als Angestellte oder sogar Sklaven von Dämonen. Reine Menschenstädte werden nicht akzeptiert und regelmäßig dem Erdboden gleichgemacht. Zudem gibt es regelmäßig grausame Übergriffe, bei denen Menschen gefoltert und getötet werden. Auch die Familie der jungen Alison Talbot wird vor ihren Augen von Dämonen ermordet. Von diesem Zeitpunkt an ändert sich für Alison alles. In den kommenden Jahren wird sie von ihrer Tante zur Jägerin ausgebildet. Alison wird alleine von ihrem Gedanken an Rache vorangetrieben und lange Zeit lebt sie nur für das Abschlachten von Dämonen. Bis sie eines Nachts entführt wird und bei dem Dämonenkönig Dorian Ascia landet, der ihr einen Deal anbietet. Alison soll ihre Rache bekommen, wenn sie dafür eine Zeit lang für Ascia arbeitet. Doch schon bald weiß Alison nicht mehr, was sie glauben soll. Jeden Tag trainiert sie mit dem Dämon Gareth und lernt auf diese Weise, dass nicht alle Dämonen gleich sind. Obwohl sie Gareth hasst, beginnt sich etwas in ihr zu verändern und lässt sie hoffen, dass es noch ein Leben außerhalb von Rache und Blut gibt. Doch es kommt der Tag, an dem sie sich endgültig entscheiden muss, wo ihre Prioritäten liegen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils von Laura Labas sehr leicht gefallen. Der Schreibstil ist einfach und gradlinig. Die Autorin bringt alles auf den Punkt, ohne dabei ausschweifend zu werden. Zu Beginn hat es etwas gedauert, bis mich die Geschichte richtig packen konnte. Erst mit Alisons Ankunft beim Dämonenkönig hat die Geschichte mehr Zugkraft entwickelt. Besonders gut haben mir die Ideen der Autorin gefallen. Laura Labas gibt der Geschichte immer wieder eine andere Richtung, sodass nichts richtig vorhersehbar ist. Zu Beginn der Geschichte hatte ich den Eindruck, dass man schon absehen kann, wohin das alles führt. Doch gerade in diesem Punkt konnte Laura Labas mich positiv überraschen. Ein weiterer Pluspunkt sind die gut ausgearbeiteten Protagonisten. Jeder Charakter wurde mit viel Liebe zum Detail erschaffen, wodurch auch die Nebencharaktere über Charaktertiefe verfügen. Jeder Protagonist hat seine Ecken und Kanten, wodurch alle Personen sehr authentisch wirken. Alison, Gareth, Noah und sogar die zickige Ophelia sind mir im Laufe des Buches ans Herz gewachsen. Das Dämonenmädchen Elle hat es mir am meisten angetan.

Die Hauptprotagonistin Alison ist mutig und selbstsicher, wird aber dennoch immer wieder von Zweifeln geplagt. Zu Beginn der Geschichte reagiert sie noch sehr unüberlegt und impulsiv, doch je länger sie mit den Dämonen trainiert, umso zielgerichteter und strukturierter wird ihr Handeln. Bei Alison lässt sich im Laufe der Zeit eine langsame, aber stetige Weiterentwicklung feststellen. Emotional steht sie sich lange Zeit selbst im Weg, bis sie bereit ist, Gefühle zuzulassen. Ich denke im zweiten Band wird sie sich auf dieser Ebene noch ein ganzes Stück weiterentwickeln. Besonders gut hat mir Alisons Sarkasmus gefallen, mit dem sie sich den Dämon Gareth vom Leib hält. Die Atmosphäre des Buches ist düster und bedrückend. Leid, Unterdrückung, Schmerz, Folter und Tod beherrschen das Leben der Menschen auf der Erde. Die Dämonen sind viel zu mächtig, um besiegt zu werden und so halten sie sich Menschen als Sklaven und Haustiere. Man erlebt diese Welt aus Sicht von Alison, da die Geschichte zum größten Teil aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Damit man einen guten Rundumblick erhält, gibt es zwischendurch immer wieder Kapitel aus der Sicht von anderen Charakteren, die aus Erzählersicht geschildert werden. Sowohl der Weltenaufbau, als auch der Aufbau der ganzen Geschichte sind Laura Labas sehr gut gelungen.

Fazit: Laura Labas konnte mich mit „Ein Käfig aus Rache und Blut“ richtig überraschen. Geschichten über Dämonen gibt es mittlerweile viele, doch durch gute Ideen und eine gelungene Umsetzung konnte Laura Labas mich von ihrem Buch überzeugen. Man erlebt die von ihr geschaffene düstere Atmosphäre richtig mit und kann sich dem Buch dadurch nicht mehr entziehen. Authentische Charaktere und detailreiche Hintergrundinformationen runden die Geschichte wunderbar ab. Von mir gibt es für diesen Reihen-Auftakt 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.