Rezension

Spannend, faszinierend, chaotisch, kurzweilig.

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle - Katharine McGee

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
von Katharine McGee

Bewertet mit 5 Sternen

Katharine McGee – Beautiful Liars, Verbotene Gefühle

 

Irgendwann in der Zukunft: Nach zehn Monaten kommt Averys Bruder Atlas endlich wieder nach Hause. Sie hat ihn vermisst und ihre Welt hat sich zwar weiter gedreht, aber immer war ihr Bruder in ihren Gedanken. Die perfekte Avery und ihre Familie, die in der obersten Etage eines 1000 Stöckigen Wolkenkratzers leben, wird von allen bewundert: sie ist hübsch, intelligent und ein Vorbild, nur von einem scheint sie diese Bewunderung nicht zu bekommen, von ihrem Bruder.

Ihre beste Freundin Leda hat den Sommer über in einer Entzugsklinik verbracht. Um nicht ihr Ansehen bei Avery zu verlieren, will sie ihr nichts davon erzählen, aber auch ihre Gedanken kreisen um Atlas, der plötzlich verschwunden war.

Eris, die gemeinsame Freundin hat privat ein paar Schläge einzustecken und schottet sich ab, nach dem Umzug lernt sie Mariel kennen, die das Leben auf einer ganz anderen Weise sieht und scheinbar damit glücklich ist.

Watt wohnt ebenfalls in dem Hochhaus in den unteren Etagen, er ist ein Hacker und ein Auftrag bringt ihn näher an die „Highliers“.. Er trifft dabei auf die ungewöhnlichste Frau, zu der er sich sofort hingezogen fühlt.

Und nicht zuletzt Cord, dessen Eltern vor einiger Zeit gestorben sind und nun seine Einsamkeit mit Spitzenpartys zu überwinden glaubt und dabei jemand trifft, der hart für sein Überleben kämpfen muss.

 

Mein Lieblingszitat aus diesem Buch lautet: „Manchmal liegen Liebe und Chaos nah beieinander“ Seite 378

 

Nichts könnte dieses Buch treffender beschreiben als dieser kleine Satz. „Verbotene Gefühle“ ist mein erstes Buch von der Autorin.

Die kurzen Kapitel, die jeweils aus der Sicht einer anderen Hauptfigur geschrieben wurden, kombiniert mit dem lockeren, flüssigen Schreibstil machen das Buch innerhalb kürzester Zeit zu einem Pageturner, sodass ich die 510 Seiten innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte.

 

Mein erster Eindruck war, dass hier das pure Chaos herrscht, gleich zu Anfang gibt es unendlich viele Namen, Situationen und Gedanken, die ich erst mal ordnen musste. Es dauerte aber nicht lange, dann war ich von der Geschichte gefesselt und konnte mich in sie hineinfallen lassen, denn das muss man, um mit der temporeichen, chaotischen, spannenden und vielschichtigen Story mitzukommen.

Die Handlung ist abwechslungreich, es gibt viele Überraschungen, es gibt Sackgassen, es gibt die unterschiedlichsten Emotionen, Geheimnisse und Rätsel, sowie jede Menge Täuschungsmanöver und Luftlöcher, doch am Ende, findet die Geschichte zusammen und beantwortet einen ganzen Haufen an Fragen.

Da es der erste Band ist, gibt es einen kleinen Cliffhanger, aber alle wichtigen Fragen werden beantwortet.

 

Die Figuren sind allesamt detailliert ausgearbeitet. Sie wirken facettenreich und lebendig, es gibt nicht eine einzige Person in diesem Buch, die nur „gut“ oder nur „böse“ ist. Jeder hat eine dunkle/helle Seite, jeder trägt eine Unmenge an Geheimnissen mit sich.

Avery die aus dem Genpool ihrer Eltern stammt ist perfekt, auch wenn sie es nicht sein möchte. Sie ist verliebt in ihren Bruder, das scheint der einzige Makel zu sein, erstmal... , sie ist sympathisch, sie ist liebenswert, aber sie verletzt ihre Umwelt, obwohl sie es nicht mal mitbekommt. Sie „spielt“ mit einem Jungen, nur um über ihren Bruder hinweg zu kommen.

Atlas, der supertolle, viel begehrte Bruder, ist charmant, charismatisch und ein Augenschmaus, er verdreht den Mädels Reihenweise den Kopf. Er ist ein schwer durchschaubarer Charakter, der es einem nicht leicht macht, ihn zu mögen.

Leda, ich mochte sie von Anfang an nicht sonderlich, obwohl sie es wirklich nicht leicht hat, sie ist in Atlas verliebt und dafür geht sie auch mal an die Grenze des Legalen, um mehr Informationen über ihn zu bekommen. Das sie Drogen genommen hat und dagegen ankämpft, ist bewundernswert.

Watt war mir neben Riley am sympathischsten, sie gehören nicht zu den „Highliers“, sie tun was sie müssen um zu überleben, aber sie verlieren ihre Menschlichkeit dabei nicht.

So könnte ich noch mit Eris, Cord, Mariel, Hiral und Co weiter machen, ich will nur soviel sagen, die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein aber sie machen die Story erst rund und stimmig, was sehr beeindruckend ist. Denn das Buch bzw. die Hauptfiguren sind Chaos mit System.

 

Die Schauplätze sind eindrucksvoll und bildhaft beschrieben, ein tausend Stockwerke hohes Haus, auf jeder Etage ist es wie in einer Stadt. Häuser, Straßen, Einkaufs- und Arbeitsmöglichkeiten, Transportmittel. Hier hat die Autorin eine Welt erschaffen, die erschreckend aber auch faszinierend zu gleich ist.

 

Mir hat die Geschichte gut gefallen, sie hat mich unterhalten, war kurzweilig und faszinierend. Das Chaos das die einzelnen Figuren mitbrachten, hat dafür gesorgt, dass das Buch von der ersten bis zu letzten Seite spannend blieb. So viele Intrigen, Machtspielchen und Geheimnisse findet man nur in Serien über mehrere Staffeln wieder, hier passiert das alles in einem Buch.

 

Das Cover ist ein hübscher Blickfang, ein Mädchen unter dem Sternenhimmel, sie scheint zu schweben und im Hintergrund der Tower. Wenn man die Schutzhülle abnimmt, ist das Buch ohne das Mädchen in der selben Optik bedruckt.

 

Fazit: Spannend, faszinierend, chaotisch, kurzweilig. 5 Sterne.