Rezension

Spannend mit leichten Schwächen

Verloren in der grünen Hölle - Ute Jäckle

Verloren in der grünen Hölle
von Ute Jäckle

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Elena ist mit ihren beiden Freundinnen, Louisa und Adriana unterwegs in ein Einkaufszentrum als sie entführt werden. Sie werden in den Dschungel von Kolumbien verschleppt und müssen um ihr Leben bangen. Vor allem Carlos ist eine große Gefahr denn er ist unberechenbar und hat Spaß an der Angst und dem Schmerz seiner Geiseln. Sein Cousin Rico hingegen stellt sich immer wieder schützend an die Seite der Geiseln und vor allem vor Elena. Kann man Gefühle für den eigenen Kidnapper haben? Und welche Zukunft soll das haben? Die Situation spitzt sich zu und die Gefühle kochen hoch...in der grünen Hölle Kolumbiens.

Meinung:
Das Cover und der Titel machen sofort neugierig. Und wenn man dann noch den Klappentext liest, ist man schon ganz gespannt auf das Debüt von Ute Jäckle.
Das Buch geht auch gleich spannend los, denn man wird ohne Vorwarnung in die Entführung geworfen. Man hat keine Ahnung wieso, weshalb, warum aber man ist sofort gefesselt. Und das liegt auch an dem sehr guten Schreibstil der Autorin. Man verliert sich in der Geschichte.und folgt Elena in dieses Martyrium.
Elena ist nicht die Geisel, die man erwartet. Nein, sie ist eine Kämpfernatur. Sie ist waghalsig, geradezu todesmutig und zeitweise auch naiv. Sie kann und will ihre Situation nicht kampflos hinnehmen und bemerkt dabei viel zu spät wie sehr sie sich selbst und auch die anderen Geiseln in Gefahr bringt. Aber ihr Mut ist auch zu bewundern denn dieses Mädchen hat eine Menge Courage. Ihre Freundinnen hingegen sind genau das was man von einer Geisel erwartet. Sind in der Geschichte für meinen Geschmack aber etwas zu farblos gewesen. Gerade als sich die Situation zuspitzt, fühlte ich mich sehr neutral ihnen gegenüber. Und auch die beiden männlichen Geiseln waren etwas blass. So waren sie zwar nettes Beiwerk aber ihre Gedanken und Gefühle blieben im Dunkeln. Dahingegen waren Rico und Carlos, die beiden Anführer der Entführer richtig gut dargestellt. Bei Carlos hatte ich eine richtige Gänsehaut. Er war mir unheimlich und seine Grausamkeit machte mich sprachlos. So ein bösartiger Mensch! Aber es gab ja auch noch Rico, den Helden der Geschichte. Bei ihm war ich ziemlich zwiegespalten. In der einen Hinsicht konnte er knallhart sein aber er hat eben auch ein Gewissen. Er war innerlich zerrissen und das übertrug sich auch auf mich. Das wurde in der Beziehung zu Elena besondern deutlich und stellte einen interessanten Kontrast dar. Und die Beziehung der Beiden fand ich sehr spannend weil man sich die ganze Zeit fragt wie das enden soll. Man sieht einfach keine Chance. Sie bot aber auch immer wieder Hochs und Tiefs wodurch die Spannung stetig gehalten werden konnte. Es ging einfach rasant her! Und die Autorin wartete immer mal wieder mit Überraschungen auf, mit einer Wendung die man nicht kommen sah. Und dann ist plötzlich alles vorbei - die Geiseln sind frei aber hier endet die Geschichte noch nicht. Denn die Autorin hat noch ein Ass im Ärmel. Da muss ich sagen wurde ich am meisten überrascht und das Ende hatte ich so nicht erwartet. Was ich jedoch nicht so gut fand war der eine Traum. Der war verwirrend und wäre für die Geschichte nicht notwendig gewesen denn auch so konnte der Spannungsbogen mühelos gehalten werden. Und das ist bei 420 Seiten keien Leichtigkeit.
Ich kann abschließend sagen das ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe, das der Roman aber auch noch leichte Schwächen aufweist. Dennoch hat es mir sehr viel Spaß gemacht und ich bin auf weitere Bücher gespannt.