Rezension

Spannend mit zu vielen offenen Fragen am Ende

Der Pate von Glasgow - Denzil Meyrick

Der Pate von Glasgow
von Denzil Meyrick

„Während das kleine Boot langsam auf die roten Klippen zutuckerte, dacht er, wie schon so oft, dass man sich, um sich der wahren Herausforderung zu stellen, vor der jedes Lebewesen stand, von der Vergangenheit befreien musste. Und das bedeutete, sie erneut aufzusuchen.“

Im fernen Australien werden zwei Menschen brutal hingerichtet, sie waren im Zeugenschutzprogramm. So wie es aussieht, war der Täter James Machie, der Pate von Glasgow, gegen den sie vor sechs Jahren ausgesagt haben – doch der wurde vor fünf Jahren ermordet!

Im schottischen Küstenort Kinnloch müssen der dort zuständige DCI Jim Daley und sein Kollege Scott Brian einen weiteren Kronzeugen und seine Familie vor dem Geist Machies beschützen – aber auch sie waren damals maßgeblich an seiner Verhaftung beteiligt und somit schweben sie in größter Gefahr!

 

Jim Daley und seine Frau haben sich nach seiner Versetzung aus Glasgow gut eingelebt. Als die Morde in Melbourne passieren und sein Kollege Scott Brian zur Unterstützung kommt, versuchen sie - mit ihrem unangenehmen Vorgesetzten John Donald im Nacken - den Fall zu lösen.

Und genau da hatte ich so meine Probleme beim Lesen. Die Handlungen sind sehr spannend, ständig passieren Anschläge und brutale Übergriffe, für Thrill ist gesorgt – die Ermittlungsarbeit aber bleibt außen vor. Ich hatte eher den Eindruck, die zwei stolpern mit einem gut gefüllten Whiskeygläschen in der Hand hinter den Leichen her. Viele lose Fäden geistern durch die Seiten, und auch nach dem fulminanten Ende bleiben viele von ihnen unverknüpft und wieder neue kamen hinzu.

Es ist dies das zweite Buch einer Serie, die auf mehrere Bände ausgelegt ist. Mir scheint, das Hauptaugenmerk lag auf dem kreieren spannender Szenen – was auch gut gelang -  und dem Hinarbeiten auf die weiteren Teile. Dabei wurde die Auflösung des aktuellen Falles eher nebensächlich. Und so blieb am durchaus packenden Schluss nicht nur mein staunender Mund offen, sondern auch das Ende selbst…

Klar und verständlich, dass auf eine spannende Fortsetzung hingearbeitet wird, aber für die Geschichte hätte ich mir ein etwas deutlicheres Ende gewünscht.

Und so spannend das Lesevergnügen auch war, die vielen Szenensprünge und das etwas abrupte und sehr verwirrende Ende hat es für mich ein wenig getrübt.

Fazit: Spannend, verwirrend, für meinen Geschmack lässt das Ende zu viele Fragen offen.