Rezension

Spannend, schnell und erschreckend aktuell

AchtNacht
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Einer der besten Fitzeks, die bisher erschienen sind. Rasant, atemlos und erschreckend aktuell.

Achtnacht – das bedeutet, dass am 08.08. um 08:08 abends eine Lotterie gespielt wird, bei der jemand als vogelfrei erklärt wird, der straffrei getötet werden darf. Doch nicht nur das, der Täter wird nicht nur nicht bestraft, sondern bekommt sogar einen Millionenbetrag als Belohnung.

Im Prinzip müsste jeder Bürger Angst haben, der Gejagte zu werden, denn jeder kann jeden nominieren. Dein Lehrer nervt, weil er streng ist? Nominier ihn. Deine Nachbarin hat die Polizei gerufen, nur weil die Party zu laut war? Nominier sie. Es ist ein erschreckend einfaches Prinzip.

Und pünktlich geht sie los, die Achtnacht und macht das Leben des Gejagten zu einem einzigen Albtraum…

Mit „Achtnacht“ habe ich großartige Stunden verbracht, meiner Meinung nach ist es eins der besten Bücher, die Sebastian Fitzek bisher geschrieben hat. Ich kenne den Film „The Purge“ nicht, auf dem das Buch basiert, daher kann ich nicht sagen, wie nah das Buch dran ist. Da der Autor aber offen damit umgeht, dass er sich für das Buch vom Film hat inspirieren lassen, spielt das für mich auch keine Rolle.

Fitzek hat nicht nur einen tollen Plot mit großartigen Wendungen geliefert, sondern bei den Namen der Protagonisten liebevoll gearbeitet. Die Namen sind unter anderem Rühmann, Lauterbach und Herzsprung, es gibt aber auch andere wieder erkennbare… Aber da will ich nicht zu viel vorweg nehmen.

Das Buch ist, wie immer bei Fitzek, ab der ersten Seite spannend und man ist als Leser sofort mitten im Geschehen. Es liest sich flüssig weg und nach jedem der kurzen Kapitel habe ich vor meinem geistigen Auge, wie in einem Film, kurz einen schwarzen Bildschirm vor meinem geistigen Auge gesehen. Gerade genug Zeit, um durchzuatmen, aber in der Gewissheit, dass es danach genauso irre weiter geht.

Am meisten beängstigt mich, dass ich diese Lotterie in Zeiten wie diesen nicht für totale Utopie halte und nur darauf warte, dass irgendein Soziopath (oder guter Geschäftsmann) sie ins Leben ruft. Denn wer kann schon von sich behaupten, dass er sicher ist, dass in ganz Deutschland niemanden gibt, der einen eventuell auf die Liste setzen würde?

In diesem Sinne: „Achtnacht“ unbedingt lesen und hoffen, dass es Fiktion bleibt.