Rezension

Spannend, überraschend und absolut magisch

Fairies 1: Kristallblau - Stefanie Diem

Fairies 1: Kristallblau
von Stefanie Diem

Es gibt bereits viele Geschichte über Feen und Elfen, doch Fairies - Kristallblau hat wenig mit dem allgemeinen klischeebehafteten Bild gemein. Stattdessen überzeugt die Geschichte mit ausdrucksstarken Charakteren, einer magischen Welt, einem bildlichen, lebhaften Schreibstil und viel Liebe fürs Detail.

Hinter der Geschichte steckt viel mehr als der Klappentext zuerst vermuten lässt. Sophie findet nicht nur heraus, dass sich in ihr eine Fairie - ein magisches und wunderschönes Wesen - verbirgt, die nur darauf wartet, sich zu verwandeln, sondern muss sich auch noch in einer für sie bis dahin noch völlig unbekannten Welt zurecht finden. Doch diese Welt birgt Gefahren, denn nicht alle Fairies haben sich dem Guten verschrieben. Herzschmerz und ungewöhnliche (Tag-)Träume und Visionen machen Sophie das Leben zusätzlich schwer, die Geschichte dafür aber umso spannender und abwechslungsreicher. 

Nach dem Abi ist sie zusammen mit ihren Freunden in Lloret de Mar, doch für Sophie endet der Partyurlaub abrupt, als sie erfährt, dass sie eine Fairie sein soll. Dieses Konzept hört sich zwar im ersten Moment ausgelutscht und verbraucht an, das ist es aber ganz und gar nicht. Denn unter den Fairies sollte man sich keineswegs beflügelte zierliche Feen mit spitzen Ohren vorstellen, stattdessen wunderschöne und mächtige Wesen, die abgesehen von ihrer Anmut, Schönheit und ihrem Prueba auf der Stirn - eine Konstellation aus kleinen Kristallen - aussehen wie ganz normale Menschen. Doch man sollte sie nicht unterschätzen, da die Fairies über spezielle Kräfte - die Elementarmagie - verfügen. Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten, doch ich denke, dass deutlich geworden ist, dass man die Fairies nicht unbedingt mit anderen Feen-Wesen in eine Schublade stecken, sondern sich erst ein eigenes Bild machen sollte. Mich konnten sie jedenfalls von sich überzeugen. 

Sophie - unsere Protagonistin - war mir wirklich sympathisch, auch wenn ich erst mit ihr warm werden musste. Sie ist eigentlich eine stinknormale Jugendliche, die nach dem Abi einen Schritt in einen neuen Lebensabschnitt machen will. Dass dieser Schritt sie dann aber auf einer Akademie voller magischer Wesen - von denen sie eines ist - bringt, hätte sie nie für möglich gehalten. Ihre bodenständige und authentische Art hat es mir sehr leicht gemacht, mich mit ihr zu identifizieren. Gleichzeitig haben ihre seltsamen Träume und Visionen ihren Charakter auch vielschichtig und geheimnisvoll erscheinen lassen und ich wollte unbedingt herausfinden, was genau sich dahinter verbirgt. 
Durch ihre Zeichnung als Fairie lernt Sophie natürlich viele neue Leute kennen, sowohl auf dem Weg zu der Akademie als auch dort angekommen. Ihre neuen Freunde Lila und Ralph konnte ich ebenso schnell wie Sophie ins Herz schließen und zusammen haben die drei eine wirklich tolle Truppe abgegeben. Und auch Tyler hat mir gefallen, der Sophie zusammen mit zwei weiteren Seekern aufspürt und auf eine der Akademien bringt. Trotzdem habe ich mich mit seinem Charakter ein wenig schwer getan, da er auf mich unnahbar wirkte und ich aus ihm manchmal nicht ganz schlau wurde. 

Der bildliche und lebhafte Schreibstil von Stefanie Diem hat mich förmlich ans Buch gefesselt, so dass ich die Geschichte innerhalb kürzester Zeit gelesen hatte. Das dramatische Ende hat mein Herz wirklich bluten lassen, mich dafür aber auch umso neugieriger auf Band 2 gemacht.