Rezension

Spannend und atemberaubend

Artikel 5 - Kristen Simmons

Artikel 5
von Kristen Simmons

Äußeres Erscheinungsbild:
Als ich das Cover das erste Mal sah, hat es mir überhaupt nicht zugesagt. Wenn ich es mir jetzt angucke, dann sieht es sehr künstlerisch aus, aber es gefällt mir dennoch nicht wirklich. Zudem bin ich mir nicht mal sicher, ob das ein Mädchen auf dem Cover ist (obwohl es natürlich wahrscheinlich ist, doch Ember kann es nicht sein, denn die hat braune Augen). Das einzige was es mit dem Inhalt gemeinsam hat, ist die Verzweiflung im Blick des Mädchen?, das sich im Buch durch die Verzweiflung der Bevölkerung und natürlich Embers zeigt.
Der Titel wurde aus dem Englischen wortwörtlich übersetzt und passt wie die Faust aufs Auge. Denn Artikel 5 ist ja die Grundlage für die Geschichte.

Eigene Meinung:
Ich habe das Buch auf Amazon entdeckt und die Seite gewechselt, das Bild sprach mich einfach nicht an. Dann bin ich irgendwann noch mal auf die Seite gekommen und habe mir die Inhaltsangabe durchgelesen und die hat mich total überzeugt.
War ich nach dem Lesen immer noch so begeister? Zum Großteil, ja.

Man wird mitten ins Buch hineingeworfen und gleich mit drei Personen konfrontiert. Das erste Kapitel habe ich da schon zur Orientation gebraucht.
Die Kapitel sind alle recht lang, weswegn man 'genötigt' wird weiterzulesen.
Aber aufgrund der spannenden Schreibweise der Autorin hat mich das nicht sonderlich gestört, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Es ist zu sagen, dass sie manchmal auch (passend) sehr hart ist und einige Erlebnisse erschreckend wirken.

Ich persönlich bin ja eine begeisterte Dystopie Lesern und die Idee fand ich äußert gelungen. Ich mag es, wenn es sich sehr auf gesellschaftliche Probleme bezieht und weniger auf politische. Deswegen fand ich die Idee sogar noch besser, als von anderen Dystopien. Außerdem finde ich Recht immer sehr interessant, vor allem, wenn es geändert, verschärft oder sogar grausam gemacht wird.
In dem Buch passiert so viel, Ember und Chase rutschen von einer Gefahrensituation in die Nächste und das macht es ja auch so wunderbar packend. Manchmal stockte mir der Atem und es gab keine einzige Länge in der Handlung.

Ember hat so ihre Eigenarten und ich brauchte ein bisschen um mit ihre warm zu werden, aber sobald sie in der Resozialisierungsanstalt war, gefiel mir ihre Hartnäckigkeit und Stärke sehr gut.
Auch den männlichen Hauptcharakter Chase fand ich gelungen. Anfangt wirkt sehr unterkühlt und distanziert, doch mit der Zeit gibt er mehr von sich und seiner Vergangenheit preis. Er wirkt sehr menschlich, sind seine Beweggründe doch verstehbar und nachvollziehbar.
Die Beziehung der beiden habe ich erst etwas argwöhnisch betrachtet, besonders durch die Geschehnisse in beider Vergangenheiten. Zudem nimmt sie noch nicht so viel Raum ein und ich bin gespannt, wie es mit den Beiden weitergeht.
Die Nebencharaktere kommen mir meist jedoch zu kurz, aber ich hoffe, dass wird sich in der Fortsetzung ändern.

Was ich ein bisschen schade finde, ist das auf die Moralstatuten und das gesellschaftliche Leben weniger eingegangen wird, als erhofft. Aber vielleicht wird meine Neugier in Band 2 befriedigt.

Fazit:
Alles in allem, eine sehr spannende und atemberaubende Dystopie, die mich unheimlich gefesselt hat. Sie ist hart, düster und lässt bereits erahnen, dass es in Band 2 so richtig zur Sache gehen wird.