Rezension

Spannend und düster mit kleinen Schwächen

Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2) - Victoria Aveyard

Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2)
von Victoria Aveyard

INHALT
Mare und Cal sind dem Tod knapp entkommen, aber die nächste Herausforderung wartet nicht lange auf die beiden. Gemeinsam mit Mitgliedern der Scharlachroten Garde müssen sie dem grausamen König Maven zuvorkommen und unschuldige Neublüter retten. Um Rote zu retten, die genauso wie Mare auch Silberne sind, setzt sie ihre eigene Sicherheit aufs Spiel.

MEINUNG
Wieder erleben wir die Geschehnisse aus Mares Perspektive und haben so den vollen Einblick in ihre Gefühlswelt. Die erste Szene fügt sich nahtlos an den ersten Band an, sodass wir mitten im Geschehen einsteigen. Zwischendurch werden Vorkommnisse aus dem ersten Band erwähnt und auch grob erläutert. Man ist also nicht völlig verloren, wenn  man den ersten Band nicht kennt oder dieser bereits längere Zeit zurück liegt, aber es fehlt einem schon einiges an Hintergrundwissen. Einen Einstieg mitten in der Reihe kann ich also nicht empfehlen.

"Mare aus Stilts starb an dem Tag, an dem sie auf ein Blitzschild fiel. Mareena, die lange verschollene Prinzessin, starb in der Knochenarena" ~ S.48

Der Schreibstil hat mir ein wenig besser gefallen als noch im ersten Teil. Die Erfahrung durch die erste Veröffentlichung kamen Victoria Aveyard auf jeden Fall zu gute. Die Übersetzerin ist die gleiche wie noch zu Band 1 und auch hier hat diese wieder tolle Arbeit geleistet. Allerdings stolpert man immer wieder überTippfehler und sonstige Flüchtigkeitsfehler, die dem Lesevergnügen einen leichten Beigeschmack geben, da sie sich zu sehr häufen. Man kann eben niemandem vertrauen; dazu zählen auch die zuständigen Korrektoren.

"Wir wirken so schwach, weil wir es so wollen." ~ S. 100 

Um Vertrauen dreht es sich in Mares Welt ständig. Jeder kann jeden verraten ist wahrlich zu ihrem Motto geworden. Selbst Mare hat Geheimnisse. Vor Verrat ist niemand sicher. Gleich zu Beginn ist eine Person Mare in den Rücken gefallen, von der ich es sicherlich nicht erwartet hätte. Hier war ich wirklich geschockt und auch so hatte das Buch wieder einige überraschende Momente parat. Zahlreiche Kämpfe und Schlachten, die nicht nur physischer Natur sind, machen das Buch durchweg spannend. Selbst die ruhigeren Passagen haben mir gut gefallen. Hier hatte ich zuvor Bedenken, da ich von anderen Lesern un Bloggern gehört habe, dass sich besonders die Mitte des Buches wie Kaugummi zieht. Dieses Gefühl hatte ich keineswegs.

"Wenn ich ein Schwert bin, bin ich ein Schwert aus Glas, denn ich fühle, wie ich langsam zerbreche." ~ S. 326

Mir hingegen ist Mare zwischenzeitig enorm auf den Keks gegangen. Allerdings wurden ihre Entscheidungen sofort im Buch selbst kritisiert, sodass diese gewollt waren. Dennoch war sie mir im ersten Band noch sympathischer. Auch Kilorn konnte mich nicht wirklich überzeugen, aber dafür hat Cal mich wie im ersten Band wieder für sich gewonnen. Nur der süße Maven ist nun alles andere als niedlich. Seine Entwicklung ist sehr extrem und macht die Fortsetzung umso reizvoller. Die Bedrohung durch ihn und seine Mutter klingt nicht ab und ständig gibt es neue Hindernisse zu überwinden. Kämpfe lauern jedoch auch in den eigenen Reihen, dadurch ist durchweg Spannung gegeben.

FAZIT
Eine tolle Fortsetzung, die die Spannung durchweg aufrecht erhält, aber mich dennoch nicht ganz so mitreißen konnte wie der erste Teil. Die düstere Spannung wird zwischenzeitig mit Humor aufgelockert, sodass zwischendurch auch gelacht werden kann. Wer von Die rote Königin begeistert war, sollte auf jeden Fall schnell zur Fortsetzung greifen.