Spannend und exotisch mit einer starken Prise Pessimismus
Bewertet mit 5 Sternen
Auch der dritte Band der Kommissar Ly-Reihe hat ein Hauptthema: Diesmal geht es um Immobilienspekulation, nachdem in "Schwarze Schiffe" der Mädchenhandel und in "Der letzte Tiger" Tierschmuggel das Subjekt waren. Die Krimis sind spannend aufgebaut und geschrieben. Das Besondere ist, dass die Autorin die Verhältnisse in Vietnam gut kennt und daher sehr detailliert über das Alltagsleben erzählen kann. Sie lässt auch die Probleme wie die grassierende Korruption und die Vorrangstellung von Parteikadern nicht aus. Stellenweise schreibt die Autorin sehr pessimistisch darüber, wie es in Vietnam zugeht und man fragt sich, wohin sich dieses Land entwickeln wird. Es scheint, als ob der Kommissar gegen Windmühlen kämpft, und man fragt sich, woher und wie lange er noch die Motivation dafür hernimmt.
Nebenbei kommen auch persönliche Angelegenheiten des Kommissars nicht zu kurz wie Eheprobleme oder Familienstreitigkeiten. Und die vietnamesische Küche scheint der Autorin auch sehr am Herzen zu liegen. Immer wieder flicht sie Hinweise auf exotische Gerichte ein, so dass man Lust bekommt, diese auch mal zu probieren.