Rezension

Spannend und perspektivenreich

Die Arena - Stephen King

Die Arena
von Stephen King

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt: Eine Kleinstadt, wie es sie überall gibt. Korruption, Machtspiele, Psychopathen und Kneipen. Doch plötzlich wird sie umgeben von einer Art Kuppel, die weder Menschen, noch Luft oder Wasser hindurch lässt.

 

Meine Meinung: 1296 Seiten lese ich nicht mal eben so. Bewusst habe ich mir eine Zeit gewählt, in der ich keine Klausuren schreibe geschweige denn Vorlesungen besuchen musste. Wenn ich für ein Buch ewig brauche – auch wenn es äußere Umstände sind wie wenig Zeit – kommt es mir automatisch schlechter vor, als wenn ich es in wenigen Tagen gelesen hätte. Wieso erzähle ich das? Ich habe für das Buch zwar nicht wenige Wochen, aber auch kein halbes Jahr gebraucht. Dieser Faktor spielte also keine entscheidende Rolle!

 

Schon der Anfang hat mich gefesselt. Die Sicht eines Gürteltiers? Das kann doch nur ein super Buch werden. Nach einer kurzen Einführung ohne Kuppel geht es auch schon direkt los. Wobei „kurz“ im Verhältnis zu 1296 Seiten gesprochen ist. Danach wird längere Zeit über die ersten Stunden nach dem Eintreffen der Kuppel berichtet – und dies aus etlichen Perspektiven. Dies hat mir sehr gut gefallen, weil – wie auch im restlichen Buch – sich nicht auf eine Sichtweise, Meinung oder Idee beschränkt wird, sondern so gut wie alle Möglichkeiten und dadurch entstehende Konsequenzen benannt und teilweise ausführlich ausgelebt werden. Wenn Person A also einen Autounfall hat, hat dies nicht nur Konsequenzen für Person A, sondern auch für die Passanten, die diese Person sehen, für die Familie und Freunde der Person A, für das Ärzte Team und und und. Das macht das Buch natürlich von der Seitenanzahl her massiv, aber auf keinen Fall langatmig. Zudem werden immer wieder – auch noch weit ins Buch hinein – neue Charaktere vorgestellt, was das Buch sicherlich komplex, aber auf keinen Fall unübersichtlich macht.

 

Wie schon angesprochen gibt es in dem Buch auch Machtspiele: Ein Mann, der die Macht möchte, egoistisch und narzisstisch ist und nur an sein eigenes Wohl denkt. Korrupt und skrupellos ist er auch raffiniert und intelligent, wobei seine negativen Charaktereigenschaften sicherlich auch seine Intelligenz in manchen Situationen in den Hintergrund stellt.

Das heißt aber auf keinen Fall, dass die anderen Charaktere unbeschriebene Blätter sind: Niemand in dem kleinen Städtchen ist perfekt und niemand ist sicher.

 

Das Ende des Buches hat mir dann leider nicht gefallen. Nach einem riesigen Ereignis (freut euch!) ist die Auflösung dann doch leider surreal und entspricht nicht meinem Geschmack. Aber wie schon bei einigen anderen Büchern sage ich auch hier gerne: Der Weg ist das Ziel. Dieser Weg war spannend, ereignisreich, nie langweilig und mitfiebernd.