Rezension

Spannend und psychologisch gut aufgebaut

Du stirbst nicht allein - Tammy Cohen

Du stirbst nicht allein
von Tammy Cohen

Bewertet mit 4 Sternen

~~Seit vor vier Jahren die siebenjährige Megan Purvis ermordet aufgefunden wurde sind drei weitere Mädchen verschwunden und getötet worden. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck, kommt dem Mörder aber nicht näher. Die Familien der ermordeten Kinder treffen sich regelmäßig in der Gruppe „Megans Engel“, die von Megans Mutter gegründet wurde, um mit ihrem Kummer fertig zu werden. Leanne ist Opferbetreuerin bei der Polizei und betreut eine der Familien. Das Buch schildert in wechselnden Perspektiven die Gefühlswelt der einzelnen Familienmitglieder, Leannes, aber auch die eines Pädophilen, der schon das nächste Kind im Visier hat.

Das Buch ist spannend zu lesen und gibt tiefe Einblicke in das Seelenleben der zurückgebliebenen Eltern und Geschwister. Die Morde an den Kindern werden nur andeutungsweise in die Geschichte eingebunden, was bei solchen Taten gut ist. Der Roman setzt mehr auf die psychologische Seite des Verlustes und bringt einen dazu, mit den trauernden Eltern mitzufühlen und mitzuleiden. Das Buch ist eher ein Psychodrama als ein Thriller, lässt einen aber gefesselt weiterlesen, weil man unbedingt erfahren will, wie die vier Morde zusammenhängen.

Obwohl man früh ahnt, wie die Geschichte ausgehen könnte, bleibt die Suche nach dem Mörder spannend. Im letzten Drittel nimmt die Story dann rasant Fahrt auf und bestätigt die Verdächtigungen, lässt einen mitfiebern, weil Megans Mörder noch einmal zuschlagen könnte. „Du stirbst nicht allein“ ist der zweite Roman der Autorin. Mir persönlich hat dieses Buch besser gefallen als „Während du stirbst“, weil mir in diesem ersten Roman zwar die Grundidee sehr gut gefallen hat, mir die vielen Wendungen am Schluss aber zu viel waren. Dieser Roman ist geradliniger und für mich fesselnder.

Guter Spannungsroman mit einer tollen Geschichte, die einen am Ende mit einem traurigen Gefühl zurücklässt.