Rezension

Spannend und rafiniert erzählt

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit - Gilly MacMillan

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
von Gilly Macmillan

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch "Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit" spielt eigentlich nur an zwei Tagen, Sonntag und Montag.

Am Sonntag geben Zoe Maisey und Lucas Kennedy, Stiefgeschwister, ein Klavierkonzert in einer Kirche in Bristol. Das Konzert sollte perfekt werden, denn es ist das erste Konzert im "neuen" Leben von Zoe und ihrer Mutter. Das Konzert wird dann allerdings von einem Mann unterbrochen, der in die Kirche kommt und Zoe und ihre Mutter beschimpft.

Zoe rennt aus dem Konzert, gefolgt von ihrer Mutter, ihr Bruder beendet das Konzert alleine. Zu Hause wird Zoes Mutter von Lucas' Vater zu dem Vorfall befragt. Am Montagmorgen ist Zoes Mutter tot.

Aus Rückblicken einiger der handelnden Personen und einem von Lucas verfassten Drehbuch erfährt man die Hintergründe, die zu diesem Zweiten Leben und dem Tod der Mutter geführt haben.

Tom Barlow, der das Konzert stört, ist der Vater eines Mädchens, das zwei Jahre zuvor bei einem Autounfall ums Leben kam, zusammen mit zwei anderen Jugendlichen. Zoe war der Fahrer des Autos. Da sie unter Alkoholeinfluss Auto gefahren war, ihre Unschuld nicht beweisen konnte und bei dem Unfall alle drei Mitfahrer ums Leben kamen, war Zoe zwei Jahre im Jugendarrest. Währenddessen trennen sich ihre Eltern und ihre Mutter fällt in eine Depression

Auf einem Vorspiel lernt Zoes Mutter Lucas Vater, der Witwer ist, kennen und von dort an geht es mit ihr bergauf. Sie ziehen zusammen in ein neues Haus und beginnen ihr Zweites Leben. Um ihr Glück nicht zu zerstören, verschweigen Zoe und ihre Mutter allerdings die Vorgeschichte. Dass die irgendwann heraus kommt, war unvermeidlich. Doch auch Lucas hütet ein Geheimnis.

Und so nehmen die Dinge ihren Lauf...

Ich finde das Cover passt super zum Titel und auch zum Buch. Es zeigt die Rückenansicht eines "perfekten Mädchens" am Klavier. Das Kleid ist weiß, der Hintergrund dunkel, was dem ganzen ein bisschen etwas düsteres gibt - schließlich handelt es sich ja um einen Thriller.

Ich finde durch die Erzählweise bekommt das Buch eine ganz besondere Spannung. Dieselbe Geschichte wird zum Teil mehrfach, aber aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, von Zoe, von Tessa, ihrer Tante, von Richard, ihrem Onkel, von Sam, ihrem Anwalt und Lucas, ihrem Stiefbruder. Durch Rückblicke der erzählenden Personen und das Drehbuch, das Lucas per Email an seine Stiefschwester und seine Stiefmutter geschickt hatte, erfährt man über die Vergangenheit.
Für mich machte es die Geschichte um so interessanter und spannender und beinahe unmöglich, das Buch beiseite zu legen.

Alles in allem finde ich ist das ein wahnsinnig gutes Buch. Ohne Frage spannend, wenngleich für einen Thriller sehr unblutig, und richtig gut zu lesen. Ich bin begeistert.