Rezension

Spannend und umfangreich wie ich es erwartet hatte

Im Schatten des Berges
von Gregory D. Roberts

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich Shantaram gelesen hatte, war für mich klar, das ich auch dieses Buch in Angriff nehmen möchte. Das Cover ist eigentlich recht "schlicht" gehalten, schwarzer Hintergrund und darauf die rote Zeichnung, hat mir aber gleich auf Anhieb sehr gut gefallen. Aber auch die Aufmachung hat mir gut gefallen, mit dem doppelt abnehmbaren Buchumschlag, sehr interessant und so etwas sieht man nicht jeden Tag.  Natürlich sind die fast 1000 Seiten erstmal eine Ansage und ich habe auch zwei mal darüber nachgedacht, das Buch eben nicht zu lesen, ich bin froh mich für das Buch entschieden zu haben.

Der Schreibstil ist wieder sehr detailreich, vieles wird in die Länge gezogen, was auch schon in dem ersten Buch etwas gewöhnungsbedürftig war. Ich habe mich jedoch schnell daran gewöhnt, was man von der Vielzahl der Charaktere nicht unbedingt behaupten kann. Besonders im ersten drittel des Buches kommen so viele Charaktere vor, dass man schon fast den Faden verliert. Aber die Charaktere werden alle so ausführlich beschrieben, dass viele von ihnen einfach im Gedächtnis bleiben. Lin den wir schon aus Shantaram kennen, ist natürlich in guter alter Manier, wieder in jede Menge verstrickt. Lin macht auf jeden Fall eine sehr deutliche Entwicklung durch, die man jedoch für meinen Geschmack auch etwas eher, hätte beginnen können.

Es dreht sich viel um die Gewalt, die auf Bombays Straßen herrscht und Lin und seine Freunde stecken bis zum Hals mit drin. So viele Menschen streben, werden verletzt und verschwinden von der Bildfläche, das war einfach der Wahnsinn. Aber es gibt auch gute Seiten in der Geschichte, auf die man zwar oftmals zu kurz kommen aber umso bedeutungsvoller waren. 

Im Großen und Ganzen war das Buch auf jeden Fall spannend, unterhaltsam und vor allem eine tolle Fortsetzung des ersten Buches. Aber ich hätte mir trotzdem hier und da gewünscht, dass der Autor eben nicht so abschweift und manche Abschnitte nicht so sehr in die Länge gezogen worden wären.

Ich denke auch, Shantaram gelesen zu haben ist ein großer Vorteil aber kein unbedingtes muss. Wer den Schreibstil mag und gerne mehr von Lin und den anderen Charakteren erfahren möchte sollte allerdings auch das erste Buch lesen.

 

Fazit:

Ein tolle Fortsetzung, die aber auch gut ohne den Vorgänger gelesen werden kann. Man kommt wieder mit jeder Menge Gewalt in Kontakt, das manchmal etwas verstörend war aber einfach zu der Geschichte gehört. Der Autor schafft es einen zu fesseln und hat mich mit dem Ende auch nochmal begeistern können!