Rezension

Spannend und verzwickt

Mord im Viertel - Cord Buch

Mord im Viertel
von Cord Buch

Bewertet mit 5 Sternen

Der Immobilienhändler Engelmann ist tot. Er wird mit der Luxussanierung im Viertel in Zusammenhang gebracht.

Nele, freie Journalistin, wohnt und arbeitet im Viertel. Sie hätte mit Engelmann einen Interviewtermin gehabt. Ihr Sohn Cairo gehört zusammen mit Hakim, Sven und Isa einer Bürgerinitiative an, die sich gegen den Abriss der eigentlich denkmalgeschützten Häuser zur Wehr setzt. Dann erscheint Cairo mit Joe bei Nele. Plötzlich wird ihre Vergangenheit wieder lebendig.

Der Roman ist spannend geschrieben. Die Polizei legt sich schnell auf mögliche Täter fest. Doch das Zusammenspiel von Vergangenheit, Korruption und widerstand ließ mich als Leser an ihrer Strategie zweifeln.

Im Mittelpunkt steht Nele. Ihr freizügiger Lebensstil ermöglicht es ihr, gleichzeitig mehrere intime Beziehungen zu haben. Sie möchte sich nicht einengen lassen und erwartet, dass ihre Freunde dies akzeptieren.

Der Sprachstil des Buches zeichnet sich durch eine kurze und knappe Sprache aus. Der Autor arbeitet häufig mit Aufzählungen. Jedes Kapitel beginnt mit zwei kurzen Zitaten und einen etwas längeren Text. Diese drei Teile sind kursiv gedruckt. Der Sinn erschließt sich im Wesentlichen erst am Ende des Buches. Dann wird ihre besondere Funktion deutlich.

Die Geschichte streift aktuelle politische Probleme. Dabei geht es nicht nur um Mauschelei beim Bau und den großzügigen Umgang mit Gesetzen durch die Politiker. Auch die Bewegung gegen die Sanierung hat ihre Schattenseiten. Die Polizei sitzt eigentlich zwischen allen Stühlen. Widersprüche bei den Ermittlungsergebnissen machen es ihnen nicht einfacher.

Das rote Cover mit dem historischen Gebäude passt zum Thema.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Autor baut geschickt ein kompliziertes Beziehungsgeflecht auf, in dem sich nicht nur die Polizei, sondern auch ich mich als Leser beim Mitraten häufig verirrt hat.