Rezension

spannend und zum mitfiebern

Die fremde Königin
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 4 Sternen

"Die fremde Königin" von Rebecca Gablé war mein erster historischer Roman überhaupt und damit habe ich mir wohl keine leichte Kost ausgesucht, als ich den dicken Wälzer von über 700Seiten in den Händen hielt. Das Buch ist die Fortsetzung des Romanes "Das Haupt der Welt", kann aber auch ohne den ersten Band gut gelesen werden.

Die Bestseller-Autorin Gablé entführt ihre Leser in die Zeit Otto des Großen und erzählt hier eine Geschichte rund um König Otto, Königin Adelheid und Ottos Söhne. Eine Rolle spielen dabei der Aufstand von Sohn Liudolf und die große Schlacht auf dem Lechfeld. Weiterhin begleitet der Leser den adeligen Bastard Gaidemar, welcher sich als Panzerreiter im Buch einen Namen machte und zur Hauptfigur avancierte.

Die Autorin beschreibt mit eindrucksvollen Worten große Schlachten, tiefe Gefühle und all die Zerwürfnisse und Intrigen aus damaligen Zeiten. Historisch genau ist dieses Werk natürlich keinesfalls, Abweichungen muss es in Romanen immer geben, aber sämtliche Eckdaten und Fakten sind auf alle Fälle wahr. 
Als Leser wird man zu Anfang des Buches sofort in das Geschehen geworfen, hier hilft es natürlich, wenn man die Namen aus dem ersten Band bereits kennt, aber auch als Neuleser findet man sich recht schnell in die Geschichte ein, behilflich ist dabei auch eine Namensauflistung am Anfang des Buches. Als Leser erlebt man vor allem die Geschichte von Königin Adelheid und vom Panzerreiter Gaidemar, doch viele weitere Personen werden im Verlauf des Buches näher betrachtet. Ich persönlich hätte erwartet, dass es bei zwei oder drei Hauptfiguren bleibt, dennoch ergibt sich am Ende des Buches "ein rundes Bild" und alle Handlungen fügen sich doch nach und nach gut zusammen. Durch diese Erzählweise erfährt man natürlich auch die Hintergründe und Motive einiger Taten (zum Beispiel Liudolfs Aufstand), was durchaus spannend zu erfahren ist und eine Art von Verständnis erzeugt.

Dieses Buch hat mich phasenweise mit den vielen Namen ziemlich herausgefordert, hier hilft- wie bereits erwähnt- die Namensauflistung am Anfang und der aufgezeichnete Stammbaum am Buchende ein gutes Stück weiter. Die Geschichte hat mich sehr in ihren Bann gezogen und so flogen die Seiten nur so dahin. Ich hatte zwischendurch aber immer wieder Stellen, bei denen ich mir dachte, dass diese zu lang gezogen seien, wie beispielsweise die ausführliche Schilderung der Lechfeldschlacht. Dies muss man mögen.

Alles in allem ist die Geschichte - natürlich mit Happy End- eine sehr interessante Geschichte, beruhend auf einigen wahren Begebenheiten und toll erzählt. Ich habe mitgefiebert, geweint und gerätselt und muss schlussendlich sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat.