Rezension

Spannend verpackte Kritik ...

Die Kinder - Wulf Dorn

Die Kinder
von Wulf Dorn

Bewertet mit 4.5 Sternen

~~Würde ich mir selbst einen Plot für einen Thriller ausdenken müssen, dann wäre er dem von „Die Kinder“ sehr ähnlich. Einzig bei der Opferwahl würde ich etwas selektiver vorgehen, aber eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik wäre bei mir sicher auch enthalten.

Schon die ersten Seiten haben es geschafft, mich absolut zu fesseln. Das Buch ist durchgehend spannend und wartet mit einigen Überraschungen auf. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Laura Schrader, die von ihrem Ex-Schwager eingeklemmt hinter dem Steuer eines verunfallten Wagens gefunden wird. Im Kofferraum liegt eine entsetzlich zugerichtete Kinderleiche, aber das ist noch der harmlose Teil der Story. Viel mysteriöser sind die mehr als 160 Personen, die spurlos verschwunden sind. Das ganze Dorf, in dem Laura mit ihrer Schwester und deren Tochter Urlaub gemacht hat, ist völlig verlassen.
 Der Psychologe Robert Winter soll im Auftrag der Polizei mit Laura Schrader reden, um herauszufinden, was passiert ist. Was sie ihm berichtet, klingt so unglaublich, dass niemand ihr wirklich Glauben schenken mag.

Ein bisschen fällt diese Geschichte schon in die Kategorie „Mystery“, aber lasst euch davon nicht abschrecken, falls ihr normalerweise nicht zu diesem Genre greift. Für zartbesaitete Leser sei noch gesagt, dass es schon recht blutig und grausig zur Sache geht, aber nicht übertrieben in die Länge gezogen, sondern im Rahmen des Nötigen.

Im Vorwort erklärt uns Wulf Dorn, dass vieles in diesem Thriller tatsächlich der Realität entspricht und wenn ihr das Buch gelesen habt, dann werdet ihr es verstehen. Nichts ist erschreckender und grausamer als das echte Leben – zumindest für diejenigen, die nicht auf der Sonnenseite stehen.
 Ein Buch, das den Leser nachdenklich zurücklässt – und trotzdem einige Stunden für spannende Unterhaltung sorgt.
 Es ist zu wünschen, dass der Autor damit auch etwas bewirken kann.