Rezension

spannende, bedrückende Vorgeschichte

Die Auserwählten - Phase Null - James Dashner

Die Auserwählten - Phase Null
von James Dashner

Bewertet mit 4 Sternen

Am Ende dieses Buches habe ich festgestellt, dass ich offensichtlich ein vorheriges Prequel verpasst habe. Zum Glück hatte ich aber nicht das Gefühl, dass mir entscheidendes Wissen fehlt – obwohl, irgendwie auch doch. Aber das lag eher daran, dass ich die Trilogie bereits vor einer ganzen Weile gelesen und danach noch den Film zum ersten Band geschaut habe, und nun nur noch lückenhafte, vermischte Erinnerungen habe.

So kam es mir so vor, als ob einige Ereignisse nicht mit der Hauptgeschichte übereinstimmen, was vermutlich eher an der Erinnerung zur abgewandelten Filmgeschichte liegt – müsste ich nochmal nachblättern.

 

Auf jeden Fall sollte man, obwohl es eine Vorgeschichte ist, zuerst die Maze Runner-Trilogie lesen, da ansonsten der Reiz der Reihe verloren geht – denn im Labyrinth müssen die Jugendlichen herausfinden, wie alles zusammenhängt, wobei es etliche Überraschungen und unerwartete Aufdeckungen gibt. Diese würden durch dieses Buch bereits vorweggenommen.

Ansonsten hatte ich allerdings nicht das Gefühl, dass man für Phase Null zwingend vorwissen benötigt. Aber man liest es schon allein ganz anders, wenn man die Figuren kennt und weiß, was später mit ihnen passieren wird.

 

Erzählt wird die Handlung aus der personalen Sicht von Thomas. Er verbringt viele Jahre bei ANGST, die in Auszügen geschildert werden. Mal gibt es nur kurze Einblicke in ein Jahr, andere Phasen seines Lebens werden ausführlicher behandelt. Dabei wird mal mehr mal weniger ausführlich auf seinen Tagesablauf, medizinische Untersuchungen und den Schulunterricht eingegangen. Da Thomas viel Zeit allein verbringen muss, gibt es auch intensive Einblicke in seine Gedanken. Am interessantesten fand ich allerdings die Interaktionen mit den anderen Kindern, besonders Teresa.

 

Obwohl ich das Gefühl hatte, ich hätte besser die Reihe auffrischen sollen, um alle Zusammenhänge mitzubekommen, habe ich das Buch gern gelesen.

Es war spannend, nochmal in diese Welt zurückzukehren und einige neue Informationen und Verknüpfungen der Ereignisse aus einer anderen Perspektive mitzuerleben. Zudem gibt es vielfältige Einblicke in die Vergangenheit der Kinder und Jugendlichen, die sich später im Labyrinth mit so vielen Gefahren herumschlagen müssen.

 

Es entwickelt sich eine Handlung mit viel Dramatik, Gefahr und jeder Menge Action- und Kampfszenen. Und obwohl bereits bekannt ist, worauf alles hinausläuft, nimmt die Spannung – trotz einiger langwieriger Passagen und vieler Zeitsprünge – immer weiter zu. Dabei spart Dashner auch hier nicht an blutigen und brutalen Beschreibungen, obwohl die Charaktere um einiges jünger sind. Manchmal war es vielleicht sogar etwas zu viel...

 

Spannende Vorgeschichte, die nochmal Zusammenhänge deutlicher macht und einen bedrückenden Einblick von der Kindheit der bekannten Charaktere liefert.
Es empfiehlt sich vermutlich, die komplette Reihe zügig nacheinander zu lesen, damit man auch wirklich alle Details nachvollziehen kann.