Rezension

Spannende Dystopie mit kleinen Startschwierigkeiten

Phoenix - Tochter der Asche - Ann-Kathrin Karschnick

Phoenix - Tochter der Asche
von Ann-Kathrin Karschnick

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Tavi lebt geminsam mit ihrem Schützlin Nathan in Hamburg. Als Phönix hält sie sich so gut es geht vor den Saiwalo, die nach den schrecklichen Auswirkungen eines Expirements vor 120 Jahren die Macht übernahmen und die Schuld den Seelenlosen, wie übernatürliche Wesen genannt werden, geben. Doch als eine Mordserie über Hamburg herein bricht, muss sich Tavi, wenn auch widerwillig, mit Leon, einem Mitglied der Kontinentalarmee, zusammentun, um diese aufzuklären.

Meine Meinung:
"Tochter der Asche" ist der erste Teil von Ann-Kathrin Karschnicks dystopischer "Phoenix"-Trilogie. Sie spielt in einem Europa der Zukunft, welches von Geisterhaften Wesen, den Saiwalo, regiert wird. Diese lassen Jagd auf alle anderen übernatürlichen Wesen, wie Phoenixe, Dämonen und Hexen, machen, da sie ihnen die Schuld an einem Experiment mit schlimmen Folgen geben. Doch auch für die Menschen ist diese neue Welt nicht angenehm. Die Städte sind in verschiedene Bereiche abgeriegelt, die streng überwacht werden, und an Lebensmittel und Kleidung kommt man nur noch über Tauschmarken heran.

Geschrieben ist der Buch in der Er-/Sie-Perspektive, wobei die Sichtweise zwischen Leon und Tavi wechselt. Dies hat mir sehr gut gefallen, da man nicht nur in die Gefühlswelt zweier Personen eintauchen konnte, sondern auch gleich noch zwei verschiedene Blickwinkel auf die Welt erhalten hat. Denn Leon als Mitarbeiter der Kontinentalarmee ist natürlich ziemlich überzeugt von der Regierung der Saiwalo, während Tavi als Seelenlose einen viel kritischeren Blick darauf hat.

Tavi war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist nett, immer hilfsbereit, manchmal zwar auch etwas streng mit ihrem Zögling Nathan, aber man merkt einfach, dass dies nur aus Liebe zu ihm geschieht. Für Leon dagegen konnte ich mich leider nicht wirklich erwärmen. Er ist sehr von sich überzeugt, geht nicht auf seine Mitmenschen ein und ist eigentlich nur auf seine Karriere fixiert. Hier habe ich nur auf den Punkt gewartet, an dem er beginnt, sein Verhalten zu reflektieren und sich zu ändern.

Der Einstieg ins Buch ist mir leider nicht ganz so leicht gefallen. Die Geschichte fängt zwar interessant an, aber es hat bei mir ein wenig gedauert, bis ich die Sache mit den Saiwalo richtig verstanden habe. Somit war ich anfangs noch relativ lange damit beschäftigt, über die Erklärungen nachzudenken. Diese gab es nämlich durchaus, sie waren meiner Meinung nur einfach nicht ausführlich genug. Wenn man diesen Punkt allerdings erstmal überwunden hat, kann man ganz abtauchen in diese Welt und zusammen mit Leon und Tavi rätseln, was es mit diesen Morden auf sich hat und ob sie wirklich etwas mit Tavi zu tun haben.

Fazit:
"Tochter der Asche" von Ann-Kathrin Karschnick war ein spannender Auftakt zur dystopischen "Phoenix"-Trilogie mit Setting in Hamburg. Ein paar mehr beziehungsweise ausführlichere Erklärungen hätten dem Buch allerdings nicht geschadet, daher vergebe ich "nur" 4 von 5 Muscheln.