Rezension

spannende Ermittlungen in wien

Die Schnitzel-Jagd - Carine Bernard

Die Schnitzel-Jagd
von Carine Bernard

Bewertet mit 5 Sternen

Molly Peston arbeitet als Spezialistin bei der EU zur Aufklärung von Wirtschaftsverbrechen. Diese Mal wird sie nach Wien gerufen. Karl, ein junger Mann, ist angeblich in der Donau ertrunken. Doch Markus Wilhelm, Leiter des Computerclubs, zweifelt daran.

Bei ihrer Recherche stoßen Molly und Markus auf ein Rätsel im Internet, bei dem ein hoher Preis ausgesetzt wurde.

Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.

Der Titel des Buches ist Programm. Schnipsel für Schnipsel gilt es aufzudecken, um der Wahrheit auf den Grund zu kommen. Gut finde ich, dass ich als Leser immer auf dem gleichen Wissensstand bin wie Molly und Markus.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Das Lösen des Rätsel wird auch für Laien verständlich und Schritt für Schritt erläutert. Informatikkenntnisse und Grundwissen über Kryptologie sind allerdings von Vorteil. Ich war von der technischen Seite der Ermittlungstätigkeit begeistert und habe eine Menge dazugelernt. Das kann man entsprechend der Vorkenntnisse des Leser allerdings auch anders sehen. Neben den fachlichen Spielereien von Markus hat das Buch aber eine zweite Seite. Die Autorin legt viel Wert darauf, die Orte, an denen Molly ermittelt, ausführlich zu beschreiben. So spaziert Molly in ihrer Freizeit durch Wien und stellt mir neben bekannten Sehenswürdigkeiten auch Gebäude außerhalb der übliche Touristenpfade vor. Das zeugt von exakter und ausführlicher Recherche der Autorin. Sie hat das Wiener flair ausgezeichnet eingefangen. Gleiches gilt für die Besuche von Molly und Markus in Wiener Cafèhäusern und Lokalen. Hier habe ich gern die eine oder andere Empfehlung mitgenommen. Die Reichhaltigkeit der Speisen entspricht genau der Realität. Gut gefallen hat mir, dass die Wiener meist in ihrem Dialekt sprechen durften. Verständigungsprobleme hatte ich damit nicht. Die Balance zwischen fesselnder Ermittlertätigkeit und Ruhephasen ist sehr ausgewogen. Einige wenige Male gewährt mir die Autorin einen Blick in die Psyche des Täters, der als grauer Mann bezeichnet wird. Das kann durchaus damit zusammenhängen, das er für die Ermittlung kein Gesicht hat, denn alle Kontakte laufen anonym über das Internet. Dabei wird schnell deutlich, dass der Mord den Täter nicht unberührt gelassen hat. Gut beschrieben werden ebenfalls Mollys Fähigkeiten als Verwandlungskünstlerin. Erstaunlich, was sich mit wenigen Handgriffen bewerkstelligen lässt.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich warte schon auf Mollys nächsten Fall.