Rezension

Spannende, fesselnde Flucht eines jungen Telekineten

Die seltene Gabe - Andreas Eschbach

Die seltene Gabe
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 5 Sternen

Spiegel zerspringen, Autos bleiben liegen, wie von unsichtbarer Hand geführt schweben Dinge durch den Raum . . . und daneben steht ein Junge, dessen starrer Blick diese unheimlichen Vorgänge zu lenken scheint. Armand ist ein Telekinet. Der wohl beste, den es je gab. Doch diese seltene Gabe hat auch ihre Schattenseiten. Wenn Armand wollte, könnte er seine parapsychologischen Kräfte als gefährliche Waffe einsetzen – und genau das möchte das Militär von ihm. Armand bleibt schließlich nur die Flucht, die ihn zu Marie und möglicherweise in ein neues Leben führt . . .
Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit, das Netz der Geheimdienste, den Tod und um die Freundschaft beginnt.

Rezension

Ich habe dieses Buch regelrecht in kürzester Zeit verschlungen, so schnell, spannend, fesselnd und packend ist es geschrieben. Ich denke selbst heute noch an den Jungen mit dem starren Blick Armand und seinen Fähigkeiten zurück und frage mich manchmal, was aus ihm geworden ist…

Armand, auf der Flucht vor einem riesigen Polizeiaufgebot, bricht in das Haus von Marie und ihren Eltern ein. Marie, 17-jähriger Teenager ist allein zu Hause, ihre Eltern sind im Urlaub – irgendwo auf der anderen Seite der Welt. So muss Marie mit diesem Einbrecher allein fertig werden, der ihr sogleich zeigt, wozu er fähig ist. Er lässt eine Lampe vor ihren Augen zerbarsten, jongliert mit Münzen in der Luft, und das ohne auch nur etwas davon zu berühren. Er erreicht dies nur mit seiner reinen Willenskraft, seiner geistigen Fähigkeit. Er erzählt Marie von seiner unglaublichen Flucht aus einem französischen Versuchslabor, in dem man ihn genau deshalb festgehalten hatte, und auch, das seine Flucht noch nicht beendet ist. Während Marie noch damit beschäftigt ist, all diese Informationen zu verarbeiten, setzt Armand seine Flucht fort: Mit Marie als seine Geisel.

Die Geschichte ist super spannend und die Gabe von Armand finde ich extrem faszinierend. Erst einmal damit klar zu kommen, ist vermutlich schon schwer, aber auch noch jemandem davon zu erzählen und die Gabe zu nutzen ist mutig. Die Flucht ist berauschend und spannend geschrieben, so dass ich jeden Moment mitfieberte und es nicht schaffte, das Buch aus der Hand zu legen. Ich musste einfach weiterlesen und habe so die ganze Nacht durchgemacht. Am Ende war ich erfüllt von einem Rausch und frage mich, ob es noch mehr Versuchspersonen wie Armand da draußen in irgendeinem geheimen Forschungslabor gibt.

Eschbachs Schreibstil ist wieder einmal flüssig und spannend verfasst, er weiß mit den Worten den Leser zu packen und in der Geschichte zu halten!

Das Cover finde ich genial. Da erkennt man gleich, mit wem und welcher Gabe man es zu tun hat. Schade, dass dieses Cover irgendwann gegen ein anderes ausgetauscht wurde. Ich mag dieses hier der ersten Hardcover-Ausgabe sehr gern.

Eschbach hat eben das Talent, das Ende seines Werkes offen für reichlich Spekulationen zu lassen und genau das liebe ich an seinen Büchern. Ich spinne mir tausend Varianten zurecht, wie es weitergehen könnte… Selbst heute noch. Beeindruckender Schreibstil! Klasse! Es ist nicht das letzte Mal gewesen, dass ich dieses tolle Buch aus seinem Regal holte, dieses Buch muss ich einfach wieder und wieder lesen! Danke, Herr Eschbach!

Dafür gibt es von mir 5/5 Punkte!