Rezension

Spannende Fortsetzung

Niemals
von Andreas Pflüger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Jenny Aaron soll wieder Mitglied der international operierenden geheimen Sondereinheit der Polizei werden, bei der sie vor ihrer Erblindung gearbeitet hat. Sie muss sich entscheiden, ob sie wieder ein Leben aus purem Adrenalin führen möchte. Da erhält sie die Nachricht, dass ihr Todfeind ihr sehr viel Geld hinterlassen hat, auf einem Konto in Marrakesch. Aaron macht sich auf die Reise und wird in Marrakesch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Bei „Niemals“ handelt es sich um den zweiten Fall für Jenny Aaron. Ich habe gelesen, dass man das Buch auch lesen kann, ohne den Vorgänger zu kennen. Ich würde davon eher abraten. Für das bessere Verständnis sollte man „Endgültig“ vorher gelesen haben.

Die Handlung zog mich schnell in ihren Bann und fesselte mich. Es wird früh Spannung aufgebaut, die über den gesamten Handlungsverlauf erhalten bleibt und sogar immer mal wieder gesteigert wird. Zwischendurch streut der Autor immer wieder Geschehnisse aus der Vergangenheit ein, die zum besseren Verständnis der Handlungen der Akteure und der Geschehnisse beitragen.

Ich kenne die Protagonistin Jenny Aaron bereits aus dem Vorgänger. Sie ist mir immer noch sympathisch. Sich als Sehende in eine Blinde hineinzuversetzen war nicht immer leicht, dennoch gelang es mir ganz gut. Jenny beeindruckt mich nach wie vor sehr. Sie ist eine Kämpferin und scheut keine körperliche Auseinandersetzung, obwohl sie als Blinde vermeintlich unterlegen ist. Dass sie in privaten Momenten auch mal Schwäche zeigt, macht sie sehr menschlich.

Ich mag Andreas Pflügers Schreib- und Erzählstil sehr. Die Geschichte ist flüssig und spannend geschrieben, so dass man nur so durch die Seiten fliegt. Die Idee einer blinden Polizistin finde ich nach wie vor toll und auch in diesem Buch wurde dies toll umgesetzt. Der Autor beschreibt Jenny Aarons Welt so umfassend, dass ich mich als Leser gut in diese, für mich völlig fremde, Welt einfinden konnte. Für diese Beschreibungen hat Andreas Pflüger tolle Recherchearbeit geleistet.

Ich gehe nur sehr selten auf die Cover von Büchern ein, aber dies find ich sehr gelungen. Es ähnelt dem von „Endgültig“ sehr, sodass ein Wiedererkennungswert gegeben ist. Toll finde, ich dass der Titel auch in Blindenschrift auf dem Cover zu finden ist. Der gelbe Schnitt ist ein toller Hingucker.

Auch wenn mir „Endgültig“ noch einen kleinen Tick besser gefallen hat, fand ich „Niemals“ trotzdem sehr gut. Auch bei diesem Buch handelt es sich wieder um einen tollen, spannenden Thriller mit einer gut durchdachten, packenden Handlung.

Für mich ist die Geschichte von Jenny Aaron noch nicht beendet. Im Internet las ich, dass es sich um eine Trilogie handeln solle. Ich hoffe sehr auf einen dritten Teil und freue mich schon sehr darauf.