Rezension

Spannende Fortsetzung mit ernstem Unterthema

Godspeed - Die Suche - Beth Revis

Godspeed - Die Suche
von Beth Revis

Im zweiten Band der Godspeed-Trilogie von Beth Revis versucht Junior, die Lügen und Machenschaften des letzten Ältesten aufzudecken und die Mission des Schiffes unter seiner Führung fortzusetzen, während Amy, einer Schnitzeljagd gleich, versteckte Hinweise von Orion aufstöbert, in denen er ihr ein Geheimnis anvertrauen möchte. Das Geheimnis, weswegen er sich vor dem Ältesten verstecken musste.

Weil Junior die Sinne der Leute nicht mehr mit Phydus betäuben will, gerät die Ordnung auf dem Schiff außer Kontrolle. Einige Leute arbeiten nicht mehr, andere möchten nicht von Junior bestimmen lassen, was sie tun und andere möchten einfach nur tun, was sie wollen. Es bahnt sich eine Revolte an. Junior versucht, mit einer Polizei die Ordnung wiederherzustellen, während gleichzeitig Menschen durch eine Überdosis Phydus sterben, wobei der unbekannte Täter die Nachricht „Folge dem Anführer“ hinterlässt.  Doch es wird nicht nur ein Mörder gejagt, Amy und Junior machen auch einige überraschende sowie beunruhigende Erkenntnisse die Godspeed und ihre Mission betreffend.

Die Spannung steigt im zweiten Teil der Trilogie nochmal an und Beth Revis hat die Handlungsstränge geschickt verknüpft. Während einige Fragen beantwortet werden, werden wieder neue aufgeworfen. Der Leser muss mit Amy Orions Hinweisen nachgehen und sich die Bedeutung wie sie selbst zusammenreimen. Man fragt sich die ganze Zeit, was Orion ihr mitteilen möchte.

Auch die Identität des Mörders war für mich nicht so eindeutig wie noch im ersten Teil, was mich gefreut hat. Viele Ereignisse und Wendungen machen das Buch abwechslungsreich und spannend, so dass ich es oft nicht aus der Hand legen wollte. Die Charaktere Amy und Junior sind wieder sehr gut und authentisch gestaltet.

Was mich aber mit am meisten auch beschäftigt hat, war das Dilemma, das Beth Revis hier dargestellt hat: Sollte man die Menschen lieber unter Phydus halten, damit die Ordnung auf der Godspeed aufrechterhalten werden kann und die Mission erfüllt wird oder ist es besser, wenn jeder einen freien Willen hat und diesen in erster Linie ausüben will. Auf der Godspeed haben bisher keine demokratischen Grundsätze geherrscht, die Regeln des Zusammenlebens wurden durch Phydus eingeflößt. Es ist interessant zu sehen, wie jetzt alles zusammenbricht. Einige Menschen streben schon etwas nach Demokratie indem sie ihren Anführer wählen wollen und das ist nicht unbedingt Junior, andere wollen Chaos und Anarchie und tun was sie wollen, wie zum Beispiel Luthor.

Leider wurde der Konflikt am Schluss des Buches meiner Meinung nach etwas zu schnell überwunden und von anderen Ereignissen in den Hintergrund gedrängt. Ein Stern Abzug, weil mir das alles etwas zu passend, zu glatt erschien. Dennoch ein richtig guter zweiter Teil der Trilogie. Ich kann sie jetzt schon jedem empfehlen.