Rezension

Spannende Geschichte, aber aufgrund der vielen Fehler noch nicht rund

Die Kunst des Heilens - Bastion Flehe

Die Kunst des Heilens
von Bastion Flehe

Schöne Symbiose zwischen Medizin und Sakralkunst

William Todt ist Medizinstudent in London und interessiert sich in seiner Freizeit für Sakralkunst. Als er eine Krumme, die Spitze eines Bischofsstabes aus dem 16. Jahrhundert, erwirbt, merkt er, dass diese ein Geheimnis in sich verbirgt. Er versucht, dahinter zu kommen und erwirbt immer mehr Kenntnisse der Sakralkunstgeschichte. Leider begegnet ihm dabei auch die kriminelle Seite des Kunstgeschäfts und wird zum Jäger und zum Gejagten.

Im Buch gibt es zwei Handlungsstränge. Einer schildert den Werdegang des Protagonisten als Mediziner, der zweite lässt den Leser in die Geschichte der Sakralkunst  eintauchen. Mir persönlich war letzterer der spannendere Teil des Buches. Die Medizin sehe ich eher als Füllmaterial und ich hätte auch gut darauf verzichten können.

Anfangs hatte ich etwas Probleme, in die Handlung reinzukommen, da ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen musste. Ich hätte mir ab und zu etwas wörtliche Rede gewünscht. Das Buch kommt irgendwie vollkommen ohne aus. Leider bewirkt das bei mir, dass ich mich eher als Zuschauer fühle und das Ganze aus der Ferne bzw. von oben betrachte, aber nicht mitten in der Geschichte bin. Irgendwann habe ich mich jedoch daran gewöhnt.

Was mich aber ungemein gestört hat, sind die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler sowie die nahezu in jedem Satz fehlenden Kommata. Teilweise kam es vor, dass ich einen Satz mehrfach lesen musste, weil die Nebensätze nicht mit Kommata eingefasst waren. Das hat meinen Lesefluss und den Genuss der Geschichte leider ganz enorm gestört.

Die Geschichte rund um die Sakralkunst hat mich sehr interessiert und ich fand sie auch wirklich sehr spannend. Der medizinische Teil hätte dagegen gerne etwas kürzer ausfallen können. Trotzdem hat mich das Buch gefesselt und unterhalten und wäre mir 4 von 5 Sternen wert. Durch die vielen Rechtschreib- und Kommafehler fällt die Bewertung aber etwas schlechter aus und ich gebe 3 von 5 Sternen. Hier ist auf jeden Fall noch Potential drin. Ein ordentliches Lektorat hätte dem Buch zweifelsfrei gut getan.