Rezension

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Spannende Geschichte mit kleinen Schwächen

Das Mädchen vom Bethmannpark - Pete Smith

Das Mädchen vom Bethmannpark
von Pete Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn man alles vergisst

In der Nähe eines Parks wird eine bewusstlose junge Frau gefunden, die aus einer Kopfwunde stark blutet. Sie hat keine Papiere bei sich, auch ihre Handtasche fehlt. Als sie in die Klinik eingeliefert wird, kann sie den behandelnden Ärzten keinerlei Auskünfte geben, ihr ganzes bisheriges Leben scheint ausgelöscht zu sein . Die Polizei versucht indessen die Identität der jungen Frau zu ermitteln, leider scheint sie niemand zu vermissen. Als sie in die Rehaklinik Kirschwald verlegt wird, trifft sie dort auf den jungen Ergotherapeuten Jakob Neuhaus, er bringt sie mit einem Mädchen in Verbindung, welches er früher kannte. In der Klinik trifft die junge Frau auf verschiedene Patienten, die von Jakob zum Teil auf sehr unkonventionelle Weise behandelt werden. Er lässt in andere Identitäten schlüpfen (Edgar Wallace,Coco Chanel, Albert Einstein) und hat mit diesen Methoden teilweise Erfolg. Er geht völlig in seinem Beruf auf und lässt sich kaum Zeit für ein Privatleben. Dass seine Mutter schwer erkrankt ist, belastet ihn stark und er ignoriert bei sich selbst akute Anzeichen einer Erkrankung. Der Autor hat sich auf behutsame Weise mit dem schwierigen Thema Amnesie beschäftigt. Der Umgang mit einem Leben ohne gestern wurde deutlich vor Augen geführt. Es muss schrecklich sein, sein komplettes Leben zu vergessen, die einfachsten Sachen, die jedem geläufig sind, neu zu erlernen. Die Geschichte hat mich emotional stark bewegt,leider blieben zum Schluss einige Fragen offen , was meinen Lesegenuss etwas gestört hat.