Rezension

Spannende Kämpfe

Endgame 01. Die Auserwählten - James Frey

Endgame 01. Die Auserwählten
von James Frey

Inhalt:Endgame beginnt mit dem Einschlag von 12 Meteoriten, woraufhin 12 auserwählte Spieler einen Kampf auf Leben und Tod starten. Jeder von Ihnen möchte sich selbst und sein Geschlecht vor dem Weltuntergang bewahren. Welche der 12 vollkommen verschiedenen Persönlichkeiten wird sich durchsetzen? Und was steckt wirklich hinter Endgame?

Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch schon ziemlich lange im Blick, es aber trotzdem bis jetzt nicht gelesen, weil so viel für das Rätsel und die App geworben worden ist. Vom Inhalt habe ich dagegen kaum etwas erfahren. Deswegen habe ich diesem nicht besonders viel zugetraut.
Nun habe ich es endlich gelesen – und bin begeistert. Schon das Vorwort baut Spannung auf. Mich hat es ein bisschen an Hungergames erinnert. Allerdings schreibt James Frey abwechselnd aus der Sicht aller Spieler. Das sorgt dafür, dass man bei sehr vielen Begegnungen nicht weiß, zu wem man halten soll. Eine Hauptperson kristallisiert sich trotzdem nach und nach heraus. Mal sehen, ob sich der Blickwinkel in den Folgebänden noch einmal verschiebt.
In erster Linie begeistert mich jedoch die Sprache. Das Buch hat zwar über 500 Seiten, ist aber groß geschrieben und beinhaltet viele freie Seiten und Zeilen. James Frey braucht nur sehr wenige Worte, um eine Szene, eine Person, einen Gedanken niederzuschreiben. Das liegt zweifellos an seinem sehr klaren Sprachstil. Er kommt mit wenigen Worten genau auf dem Punkt. Außerdem sind alle Charaktere und Handlungsorte sehr gut ausgearbeitet und recherchiert. Ich habe das Gefühl alle 13 Personen zu kennen und auch die Zusammenhänge der Handlungen verstanden zu haben. Ich musste nur sehr selten kurz zurückblättern, sodass mein Lesefluss weitestgehend ungestört blieb.
Das einzige, was mich ein wenig genervt hat, sind die Zahlen: Eine Person ist beispielsweise „seit 7,23456“ Tagen 13 Jahre alt. Außerdem wird ständig zwischen Meter, Fuß und anderen Maßeinheiten hin und her gewechselt. Ich vermute, dass diese Zahlen zum Rätsel gehören. Sicher bin ich jedoch nicht, da ich nicht versucht habe, es zu lösen. Vielleicht habe ich irgendwann in der Zukunft Lust darauf. Man merkt dem Buch jedoch an, dass sich die Hersteller sehr viel Mühe mit den Hinweisen gegeben haben. Die Bilder passen zwar meistens nicht direkt zum Text, tragen aber dennoch zur Spannung und Atmosphäre bei. Überhaupt ist das Buch sehr schön gestaltet. So hat beispielsweise jeder Spieler ein eigenes Symbol, das über jedem Kapitel, in dem er vorkommt, abgedruckt worden ist.
Trotz allem bin ich etwas skeptisch, was das Ende angeht. Schon in Band 1 gab es einige Stellen, an denen die Logik ein klein wenig überstrapaziert worden ist. Und Geschichten aufzulösen, in denen philosophische Fragen, wie der Beginn der Menschheit, eine Rolle spielen, ist bekanntlich schwer bis unmöglich. Ich werde mir Band 2 und 3 aber trotzdem durchlesen, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Vielleicht überrascht mich James Frey ja erneut so positiv wie in Band 1.
Insgesamt:
Wenn Du das Prinzip von Hungergames und ähnlichen Geschichten magst, mit relativ brutalen Szenen umgehen kannst und vielleicht sogar ein Fan von Mysterien und der Frage nach dem Anfang und Ende der Welt bist, ist Endgame genau das richtige Buch für Dich.