Rezension

Spannende Lebensgeschichte

23312 - Rafael Haslauer

23312
von Rafael Haslauer

Mutige Lebensbeichte

Rafael Haslauer beschreibt in seinem Buch, wie er nach dem Schmuggel von 15 kg Marihuana in einem serbischen Gefängnis landet und wie es ihm dort bis zu seiner Entlassung ergangen ist. Er schildert sowohl den Gefängnisaufenthalt an sich als auch seinen inneren Kampf, den er mit sich selbst führen musste. Dabei erlebt der Leser, wie es ihm mit seinen Mitgefangenen ging, welche Tiefschläge er erleiden musste und auf welche Menschen er sich verlassen konnte.

Mit dem Schreibstil habe ich teilweise etwas gehadert. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Autor in der Zeit hin und her springt. Auch waren mir die Abschnitte einfach zu lang, denn es gibt ganz viele Seiten ohne einen einzigen Absatz. Ein paar mehr hätten dem Aufbau des Buches sicher gut getan. So richtig hinein versetzen konnte ich mich in den Protagonisten auch nicht. Ich fühlte mich eher wie ein Zuschauer von außen. Vielleicht war das aber auch so gewollt.

Nichtsdestotrotz bewundere ich den Mut des Autors, seine Geschichte so schonungslos und ehrlich aufzuschreiben. Mich hat seine Lebensbeichte auch gefesselt und ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgegangen ist. Sicher hat die Geschichte auch eine abschreckende Wirkung auf potentielle Drogenkuriere, aber sie gibt auch Hoffnung, dass es in schwierigen Situationen Wege in ein besseres Leben gibt.

Das Buch ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert. Allerdings muss ich für den Schreibstil, der nicht wirklich meiner war, ein Sternchen abziehen. Als Bewertung gebe ich daher 4 von 5 Sternen.