Rezension

Spannende und informative Einblicke in die Rechtsmedizin

Der Totenleser - Michael Tsokos

Der Totenleser
von Michael Tsokos

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

In seinem zweiten Sachbuch berichtet der Rechtsmediziner Michael Tsokos von weiteren Fällen, die ihm im Laufe seines Berufslebens begegnet sind.

Meinung

Ich bin Fan von Micheal Tsokos‘ informativen Büchern, in denen er realistische Einblicke in den Berufsalltag von Rechesmediziner*innen gibt und mit so machem Fernsehklischee aufräumt, und dieses Buch bildet da keine Ausnahme.

In vielen Kapiteln widmet Tsokos sich sehr verschiedenen Gebieten seines Berufsalltags von autoerotischen Unfällen bis hin zum Suizid aufgrund einer drogeninduzierten Psychose. Gelungen finde ich, dass er sich hier nicht nur mit blutigen Morden beschäftigt, die man bei der Erwähnung von Rechtsmediziner*innen vielleicht erwartet, sondern auch mit anderen Aspekten des Berufes, z.B. der Untersuchung tödlicher Unfälle oder der Arbeit als Gutachter*innen vor Gericht.

Dabei beschränkt er sich nicht nur auf die reine Beschreibung der Fälle, sondern liefert zusätzlich ausführliche Hintergrundinformationen über die jeweilige Todesart und ihre Formen - erklärt z.B. bei Suizid den Unterschied zwischen erweitertem und Doppelsuizid und erklärt deren Hintergründe.

Auch Fachbegriffe und ihre Herkunft erklärt er und liefert für die wissenschaftlichen Grundlagen seiner Arbeit Erklärungen, die auch für Laien verständlich sind, beispielsweise über die verschiedenen Arten, einen Todeszeitpunkt zu bestimmen.

Bemerkenswert ist auch, wie respektvoll er mit den heiklen Fällen des Buches und den Menschen umgeht, deren Leben auf tragische Weise ihr Ende gefunden hat. Tsokos mag Wissenschaftler sein, aber er zeigt in dieser Hinsicht auch eine angenehme, menschliche Seite.

Fazit

Informativ und gut geschrieben bietet auch dieses Buch wieder einen vielseitigen Einblick in die Arbeit in der Rechtsmedizin.