Rezension

Spannende und mitreißende Geschichte, Charaktere leider nicht ganz ausgereift

Schattenkrone - Eleanor Herman

Schattenkrone
von Eleanor Herman

Stell dir eine Zeit vor, in der die Menschen den Göttern gleichgültig sind, und das Böse an den Rändern der Welt erwacht ... Alex ist kurz davor, für immer aus dem Schatten seines mächtigen Vaters zu treten und der größte Heerführer aller Zeiten zu werden.Seine Verbündete Kat hat einen Plan, von dem Alex niemals erfahren darf. Die beiden verbindet weit mehr als sie ahnen. Wem kannst du trauen? Und was ist am Ende stärker? Das Schicksal? Magie? Oder deine Feinde?

Als Fantasyliebhaber hat mich Schattenkrone mit seinem wunderschönen, schimmernden Cover sofort in seinen Bann gezogen und auch der Klappentext war sehr vielversprechend. Letztendlich war die Geschichte anders, als erwartet, aber mir hat das Buch trotzdem und vor allem genau deswegen so gut gefallen.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr detaillier, weshalb man sich alles sehr gut vorstellen konnte, aber nicht zu ausscheifend, sondern war genau der richtige Mittelweg. Ich muss aber gestehen, dass es trotzdem ein wenig anstrengend war das Buch zu lesen und man sich viel konzentriern musste.

Das Highlight in dem Buch waren auf jeden Fall die Perspektivwechsel. Es wird abwechselnd aus 7 verschiedenen Perspektiven, jeweils aus der 3. Person erzählt, was sehr spannend war. Mir persönlich gefällt die Ich-Perspektive deutlich mehr, aber ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt.

Die Atmosphere die in diesem Buch geschaffen wurde hat mir sehr gut gefallen. Die Mischung aus dem alten Griechenland und dem Orient war sehr gelungen. Die Fantasyelemente waren in diesem Band eher im Hintergrund, was ich schade fand, aber es hat zur Geschichte gepasst und es lässt sich vermuten, dass diesen in den weiteren Bänden mehr Beachtung geschenkt wird.

Die Personen in dem Buch haben mir insgesamt sehr gut gefallen und es gab auch sehr besondere Charaktere, aber meiner Meinung nach waren viele nicht richtig ausgearbeitet und wirkten daher ein wenig "blass". Das liegt natürlich an den vielen Perspektiven, denn dadurch konnte die Autorin nicht auf jeden Charakter so gut eingehen, aber mir hat gerade die emotionale Bindung zu den Personen gefehlt. Ich konnte mich trotzdem in die Personen hineinversetzten und sie verstehen, aber ihr Handeln konnte ich nicht immer vollkommen nachvollziehen.

Handlungstechnisch ist in dem Buch sehr viel passiert. Jeder Protagonist verfolgt sein eigenes Ziel und so kommt es, das man sehr viele verschiedene Handlungstränge begleiten darf, welche sich auch teilweise miteinander verknüpfen. Die Geschichte war auch sehr spannend und fesselnd. Es gab sehr gute Ansätze, aber diese wurden leider nicht immer vollkommen ausgeführt. Immer wieder sind Fragen aufgetaucht, zu welchen man die Antworten suchen musste. Teilweise wurden diese geklärt, teilweise aber auch nicht, was sehr geschickt gemacht wurde, denn so muss man den 2. Teil auf jeden Fall lesen, um alle Fragen beantwortet zu bekommen.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es ist eine Geschichte voller Intrigen, Kämpfen, Geheimnissen und Bedrohungen. Sowohl die einzelnen Handlungsstränge, als auch die Charaktere häten noch mehr Potenzial gehabt, was hoffentlich in Band 2 ausgeschöpft wird.