Rezension

Spannender 1. Teil einer Frieslandthrillerreihe

Der Jungfrauenmacher - Derek Meister

Der Jungfrauenmacher
von Derek Meister

Bewertet mit 5 Sternen

Bisher kannte ich Derek Meister nur mit seiner historischen Krimireihe. Doch dieses Buch lässt mich auf weiteres  neugierig werden.
Dies ist der erste Teil einer  Serie, die in Friesland spielt. 
Der Schreibstil ist unkompliziert. Man kann das Buch gut lesen, möchte auch gar nicht aufhören.
Zum Inhalt:
In einem beschaulichen Touristenstädtchen, in dem kaum relevantes für die Polizei passiert, wird bei einer Sturmflut eine Leiche angeschwemmt. Es wird schnell klar, dass es eine ältere Leiche ist und dass es mehr gibt, als die gefundene. 
Der junge, noch unerfahrene Leiter der dortigen Polizeistation, lernt  eine Frau kennen, welche nach längerer Abwesenheit, in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Sie war Profilerin beim FBI in den USA. Er bittet sie um Hilfe bei den Untersuchungen. Das LKA aus der Landeshaptstadt mischt ebenfalls mit. Knut der Polizist hat damit so seine Probleme, die Profilerin ganz und gar nicht. 
Während die Spuren untersucht und verfolgt werden, was sich als nicht einfach erweist, da auch noch privates mit hineinspielt, erfährt man aus einem weiteren Erzählstrang, wie der Täter handelt. Dies ist trotz der klaren Handlung recht geheimnisvoll. Man kann nicht ersehen wer er ist und warum dies alles geschieht.
Meinung:
Die Protagonisten Knut und die Profilerin Helen haben beide so ihre privaten Probleme. Während die von Knut im hier und heute liegen und man miterlebt was ihm zu schaffen macht, sind die von Helen nicht genau definiert. Man weiß nur, dass sie mit ihrem Beruf und wohl ihrem letzten Einsatz in den USA zu tun haben. Ich vermute, dass man darüber in den Folgebänden noch einiges erfährt. 
Knut ist kein drotteliger Dorfpolizist, nur unerfahren in der Leitung seiner kleinen Dienststelle. Bisher schaffte er es nicht, sich Respekt zu verschaffen. Den Posten bekam er als Nachfolger seines Vaters. Eine schwierige Ausgangsposition. 

Die Geschichte beginnt aus Sicht des Täters. Erst mal ist unklar, was es mit ihm auf sich hat. Er bleibt lange Zeit sehr geheimnisvoll. Es wird eigentlich viel verraten über seine Denkungsart und auch über die Gründe für sein Handeln. Dennoch kann man ihn nicht greifen, weiß nicht wirklich was da vor sich geht. 
Selbst als Erzählstränge über ein Opfer hinzukommen, wird man nicht klüger. 
Damit bleibt die Spannung bis zum Schluß erhalten. Selbst dann noch, als man erfährt wer der Täter ist. 
Fazit: 
Als Einzelband hätte ich gesagt da fehlen mir ein paar Informationen über die Protagonisten. Besonders, aber nicht nur,  über Helen. Bei Reihen ist es ja häufig so, dass nicht alle Details gleich im ersten Band verraten werden. 
Es ist ein guter Krimi/Thriller, der nichts mit den vielen Regionalkrimis zu tun hat, die in Massen veröffentlicht werden. Auch wenn er in Friesland spielt. 
Wenn die Folgebände genauso spannend sind und die Charaktere ihre Persönlichkeit so behalten ohne Superhelden zu werden, bin ich Fan dieser Reihe.
5 Sterne gibt es von mir, für diesen 1. Teil.