Rezension

Spannender 2. Teil der Jan-Römer-Reihe

Und am Morgen waren sie tot
von Linus Geschke

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Oktober 1997: Zwei junge Pärchen campen im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Am nächsten Morgen werden die Leichen des einen Pärchens gefunden – das andere ist bis heute spurlos verschwunden. Was ist damals in der Nacht wirklich passiert? Diese Frage stellt sich auch der Kölner Journalist Jan Römer im Rahmen der Rubrik „Ungelöste Kriminalfälle“. Als er dann einen Anruf von einem Mann bekommt, der behauptet zu wissen, was in jener Nacht geschah, macht sich Jan – zusammen mit seiner besten Freundin Mütze – auf die gefährliche Suche nach der Wahrheit.

Meine Meinung:

Mit seinem ersten Teil rund um den Kölner Reporter Jan Römer („Die Lichtung“) hat Linus Geschke die Messlatte für die Fortsetzung sehr hoch gelegt, die er mit „Und am Morgen waren sie tot“ aber mit Bravour überspringt.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die Schauplätze sind atmosphärisch und bildhaft beschrieben. Zudem wird die Geschichte von Beginn an sehr spannend und fesselnd sowie mit einigen ungeahnten Wendungen und Überraschungen erzählt, sodass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag. Dazu tragen auch die immer wieder geschickt platzierten Spannungsspitzen bei.

Jan Römer, der Protagonist des Buches, ist ein sympathischer und authentischer Charakter mit Ecken und Kanten, ganz alltäglichen Sorgen und Problemen. Ebenso wie seine quirlige, beste Freundin Stefanie „Mütze“ Schneider, die ihm bei seinen Ermittlungen meist zur Seite steht. Die beiden sind ein tolles Team! Es macht Spaß, sie als Leser zu begleiten und ist zudem immer unterhaltsam.

Der Plot ist gut durchdacht, spannend und interessant. Die Handlung spielt größtenteils in der heutigen Zeit, dennoch erfährt der Leser durch einige Abschnitte aus dem Jahr 1997 nach und nach auch immer mehr über das, was in jener Nacht wirklich passiert ist. Auch aus Sicht des Täters gibt es im Verlauf des Buches einige Szenen, die dem Leser einen Einblick in dessen Psyche ermöglichen und zusätzlich für Spannung sorgen. Besonders gefallen hat mir auch der Bezug zum Dritten Reich. Hier hat der Autor in meinen Augen eine gute Balance gefunden: die deutsche Geschichte spielt eine wichtige Rolle und ist dennoch nicht zu dominant oder belehrend.

Immer mal wieder werden dem miträtselnden Leser kleine „Puzzleteile“ der Wahrheit serviert, die er dann selbst nach und nach zusammensetzen kann. Dennoch ist die schlussendliche Auflösung nicht zu Gänze vorhersehbar und hält noch die eine oder andere Überraschung bereit. Ein gelungenes Ende!

Fazit:

Auch mit dem 2. Teil rund um den sympathischen Journalisten Jan Römer ist Linus Geschke erneut ein absolut spannender und fesselnder Krimi gelungen, der dem ersten in nichts nachsteht. Ein besonderes Highlight ist der sehr gut recherchierte und interessante Bezug zum Dritten Reich. Linus Geschke wird immer mehr zu einem meiner absoluten Lieblingsautoren und ich bin jetzt schon gespannt auf Jan Römers nächsten „ungelösten Kriminalfall