Rezension

Spannender Abenteuer-Thriller der Survival-Legende Bear Grylls

Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel - Bear Grylls

Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel
von Bear Grylls

Bewertet mit 4.5 Sternen

Bear Grylls ist ein ehemaliger Soldat der britischen Armee, bevor er sich danach als Abenteurer, Dokumentarfilmer und Survival-Experte einen Namen gemacht hat und dabei auch Auftritte in diversen TV-Formaten hatte. Mir war der Autor vor der Lektüre zwar noch nicht bekannt, dennoch konnte er mich hier bei seinem Thriller-Debüt mit leichten Abstrichen überzeugen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Ex-Soldat Will Jaeger, der sich nach einem persönlichen Schickalsschlag auf die Insel Bioko vor der Küste Afrikas zurückgezogen hat, bis er dort ins Visier der örtlichen Machthaber gerät. Sein alter Kumpel Raff erweist sich dann zwar als Retter in höchster Not, aber nur, um ihn direkt in einen haarsträubenden Auftrag zu verstricken, eine Expedition zu einem Flugzeugwrack mitten im brasilianischen Dschungel, die zudem noch von einem TV-Team begleitet werden soll. Das vermeintliche Abenteuer entpuppt sich schnell als wahrer Höllentrip.

Der Autor spielt hier seine Kenntnisse und persönlichen Erfahrungen auf ganzer Linie überzeugend aus und liefert einen ungemein spannenden und actionreichen Abenteuer-Thriller, der alle Elemente enthält, die man in diesem Genre so erwartet: zahlreiche Geheimnisse, eine umfassende und großanlegte Verschwörung, zwielichtige Gestalten und ein Dschungel, in dem quasi hinter jedem Baum Gefahren und geheimnisvolle Ureinwohner lauern. Auch die berühmte einstürzende Brücke über einer tiefen Schlucht darf hier natürlich nicht fehlen.
Mit einem packenden Schreibstil, hohem Erzähltempo und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt der Autor das Geschehen voran. Auch die Charakterisierung der Protagonisten kann nur als durchgehend gelungen bezeichnet werden. Das typische Klischee der bösen Nazis, die sich als Drahtzieher und Gegenspieler der Expedition entpuppen, verzeiht man dabei dann auch gerne.
Einziger Kritikpunkt bleibt, das der Autor am Ende vielleicht doch ein wenig zu dick aufträgt. Hier wäre etwas weniger vielleicht sogar mehr gewesen.
Auch wenn am Ende das Rätsel um das Flugzeugwrack gelöst werden kann, bleiben doch noch ein paar wichtige Fragen offen, die eine Fortsetzung dringend erforderlich machen. So hoffe ich mal, das es möglichst schnell mit Will Jaeger und seinen Mitstreitern weitergeht.